Steuern, Verkehrsstrafen, Rundfunkbeiträge: Der dänische Staat geht davon aus, dass viele Schulden von Bürgern und Unternehmen nicht mehr bezahlt werden. 

Die Steuerbehörde Skat und die Kommunen müssen bis zu 80 Milliarden Kronen an Bürgerschulden abschreiben. Dabei handelt es sich um ausstehende Steuern, Verkehrsstrafen und Rundfunkbeiträge. Das berichtet die Zeitung Politiken auf Grundlage eines Berichts der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, den das Steuerministerium in Auftrag gegeben hat.

Der Bericht war angefordert worden, nachdem Dänemark von der Reichsrevision und der EU-Kommission dafür kritisiert worden war, einen großen Teil der Steuerschulden von knapp 100 Milliarden Kronen in einem Haushaltsbudget mitgerechnet zu haben. Doch nur bei 19,5 Milliarden Kronen besteht PwC zufolge eine reelle Chance, das Geld in einem absehbaren Zeitraum einzunehmen.

Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre) will die Posten im Budget nun anpassen: „Es ist nicht richtig zu sagen, dass es da draußen 100 Milliarden gibt, die wir einfach eintreiben können“, sagte Lauritzen zu Politiken. Doch auch wenn die Steuern abgeschrieben würden, hieße das nicht, dass der Staat sie einfach fallenließe. „Wenn ein Bürger oder ein Unternehmen wieder zu Geld kommt, werden die Behörden sich daran machen, das Geld einzutreiben.“