Millionen-Veruntreuung

Sonderburger Anwalt verteidigt 64-Jährige – Spur führt nach Deutschland

Sonderburger Anwalt verteidigt 64-Jährige – Spur führt nach Deutschland

Sonderburger Anwalt verteidigt 64-Jährige – Spur führt nach Deutschland

cvt
Kopenhagen
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Foto: Nils Svalebøg/Ritzau Scanpix

Der Anwalt Nima Nabipour aus der deutschen Minderheit hat Kontakt zu der Frau, die das dänische Sozialministerium um 111 Millionen Kronen erleichtert haben soll.

Nach der Frau, die sich um insgesamt 111 Millionen Kronen aus Mitteln für sozial Bedürftige bereichert haben soll, wird weiter gefahndet. Der Anwalt und ehemalige Schauspieler Nima Nabipour aus Sonderburg, inzwischen in Kopenhagen tätig, hat nun nach eigenem Bekunden Kontakt zu ihr aufgenommen. Das berichtet TV 2.

Nabipour hat die Deutsche Schule in Sonderburg besucht und sein Abitur am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig gemacht.

Der Fernsehsender traf Nabipour am Mittwoch am Kopenhagener Stadtgericht, wo er berichtete, sich mit ihr ausgetauscht zu haben. Details wollte er jedoch nicht preisgeben – auch nicht zum Aufenthaltsort der 64-Jährigen.

Nach ihr wird seit mehr als einer Woche international gefahndet. Am Mittwoch hat das Stadtgericht auch entschieden, dass in dem Fall kein Verbot der Namensnennung erlassen wird. „Es besteht kein Zweifel daran, dass in Anbetracht der Schwere des Gesetzesverstoßes und der ihr anvertrauten Stellung kein Verbot der Namensnennung auferlegt werden kann“, so die Erklärung.

Nabipour will laut TV 2 jetzt in zweiter Instanz erreichen, dass doch ein Verbot der Namensnennung auferlegt wird – auf Rücksicht auf die Beschuldigte und ihre Familie.

Spur führt auch nach Deutschland

Bereits am 30. September war gegen die 64-Jährige in Abwesenheit vom Stadtgericht in Odense Untersuchungshaft angeordnet worden, was zur internationalen Fahndung führte. Sie lebt in Hvidovre und galt aus ausgezeichnete Behördenmitarbeiterin.

Sie soll sich, wie ihre 30-jährige Tochter auch, sehr im Pferdesport engagiert haben. Wie TV 2 berichtet, hat sich die Tochter mehrere Jahre in Mühlen im Reitstall von Paul Schockemöhle aufgehalten und dort trainiert. „Die meisten unserer Kunden sind sehr wohlhabend und haben keine Arbeit wie wir anderen“, sagt der Leiter des Gestüts, Christoph Hinkel, zu TV 2.

Die 64-Jährige war bis zum 26. September Abteilungsleiterin in der Sozialbehörde, wo sie mehr als 40 Jahre tätig war. Für ihre Arbeit hatte sie die Verdienstmedaille der Königin in Silber erhalten. Laut Jyllands-Posten soll sie gemeinsam mit ihrer Tochter im Ausland mehrere Unternehmen besitzen, die sich mit dem Handel mit Pferden befassen.

 

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