Pilz-App

Pilzarten bestimmen per Fotoerkennung

Pilzarten bestimmen per Foterkennung

Pilzarten bestimmen per Foterkennung

Ritzau/az
Kopenhagen
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Fliegenpilz im Wald
Eine App kann bestimmen, ob ein Pilz giftig oder essbar ist. Forscher empfehlen trotzdem, immer auch den Rat eines erfahrenen Pilzkenners einzuholen. Foto: Dirk Thöming

Eine neu entwickelte App von Forschern der Universität Kopenhagen kann bestimmen, ob Pilze essbar oder giftig sind.

Forscher des Naturhistorischen Museums der Universität Kopenhagen haben eine App entwickelt, die mithilfe von Fotoerkennung Waldpilzarten bestimmen kann. Das schreibt die Universität in einer Pressemitteilung.

„Es ist das erste Mal, dass es in Dänemark möglich ist, mithilfe einer elektronischen Bilderkennung sofort Hilfe bei der Bestimmung von Pilzarten zu bekommen“, sagt Dozent und Projektleiter Jacob Heilmann-Clausen.

Die App ist an Dänemarks Pilzatlas (Danmarks Svampeatlas) angebunden, eine umfangreiche Datensammlung über dänische Pilze.

Nachdem man ein Bild von einem Pilz gemacht hat, wird das Bild von der App analysiert. Danach macht die App eine Reihe von Vorschlägen, um welche Pilzarten es sich handeln könnte. Die Pilzart, die laut Algorithmus am wahrscheinlichsten ist, wird ganz oben aufgelistet.

Die Forscher warnen jedoch davor, der Einschätzung durch die App blind zu vertrauen. Man solle immer auch einen erfahrenen Pilzkenner um Rat fragen, sagt Jacob Heilmann-Clausen. 

Du solltest niemals einen Pilz essen, nur weil eine Fotoerkennung behauptet, dass es sich bei dem Pilz, den du gefunden hast, um einen essbaren handelt.

Jacob Heilmann-Clausen

Jedes Jahr gibt es Pilzsammler, die Verzehr von Waldpilzen Fehler begehen.

Laut der Polizei für Südseeland und Lolland-Falster sind 2017 zwei Kinder einer Familie aus Haslev ums Leben gekommen, nachdem sie giftige Pilze im Freien gesammelt und zu sich genommen haben.

Oberarzt Niels Ebbehøj von der Giftnotrufzentrale des Krankenhauses Bispebjerg gab für Ritzau die Einschätzung ab, dass giftige Pilze im Durchschnitt ein bis zwei Todesfälle im Jahr verursachen und eine ähnliche Anzahl an Lebertransplantationen erfordern.

Die Giftnotrufzentrale nimmt jährlich etwa 700 Anrufe zu Pilzen entgegen.

Die neu entwickelte App heißt „Svampeatlas“ und kann kostenlos heruntergeladen werden.

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