Eintreibung von Steuerrückständen

Neues IT-System bei Skat

Neues IT-System bei Skat

Neues IT-System bei Skat

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Die dänische Steuerbehörde Skat kann ab dem kommenden Jahr ein neues „Steuereintreibungssystem“ in Betrieb nehmen. Kritiker fürchten einen neuen Skandal.

Die dänische Steuerbehörde Skat kann ab dem kommenden Jahr ein neues „Steuereintreibungssystem” in Betrieb nehmen. Kritiker fürchten einen neuen Skandal.

Seit März arbeiten bei Skat 93 Mitarbeiter an einem neuen IT-System, dass der Eintreibung der Steuerrückstände dienen soll. Das neue System soll das von Skandalen umgebenen EFI-System ablösen, dass 2015 außer Betrieb genommen wurde.

Erik Lund, früherer Chef von Skat, ist jedoch von dieser Meldung nicht begeistert. Er kritisiert das neue System und fürchtet einen neuen Skandal: „Ich glaub, dass dieses System wieder einen Skandal wird, weil man beim alten EFI-System genauso ambitioniert war wie nun beim neuen. Man sollte lieber einen Gang zurückschalten und ein leichtes und simples System entwickeln.” Ein kompliziertes System, wie das frühere, wird zusammenbrechen, meint Lund.

Im August 2016 stellte das Steuerministerium rund 1.1 Milliarden Kronen für die Entwicklung des neuen Systems zur Verfügung. Ein Großteil des Betrags  wird für die eigentliche Systementwicklung verwendet. Bei Skat haben die Mitarbeiter jedoch Vertrauen in das neue System zur Steuereintreibung. „Bisher gibt es keinen Grund zur Nervosität. Beim alten System haben wir von der ersten Sekunde an Fehler gesehen”, sagte Jørn Rise, Vorsitzender des dänischen Zoll- und Steuerverbandes. “Um zu beurteilen, ob das neue System frei von den sogenannten “Kinderkrankheiten” sein wird, ist es noch zu früh”, sagt der Vorsitzender.

Auch der Steuerminister verspricht, dass das neue System kein Skandal wird: „Das alte EFI-System haben wir vom Grund auf aufgebaut. Das neue wird von Spezialisten aus vielen verschiedenen Bereichen zusammengefügt, weshalb es keinen Grund zur Nervosität gibt”, so Karsten Lauritzen (Venstre). Abschließend schickt er noch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Erik Lund: „Erik Lund träumt sich zurück in eine Zeit, wo Gerichtsvollzieher im ganzen Land verbreitet waren. Heute brauchen wir aber eine modernere IT-Lösung für die Eintreibung der Steuerrückstände. Wir können ja nicht nur mit Rechenschieber arbeiten.”

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