Heißer Sommer, milder Winter

Neue Wespen-Plage steht bevor

Neue Wespen-Plage steht bevor

Neue Wespen-Plage steht bevor

Dirk Thöming
Apenrade/Aabenraa
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Eine Wespenplage könnte laut Experten bevorstehen. Foto: Erik Thomsen / Biofoto / Ritzau Scanpix

Im Juli und August haben die Wespen Hochsaison. Nach heißem Sommer und mildem Winter haben extrem viele Königinnen überlebt, meint eine Expertin.

Schädlingsbekämpferin Brigitta H. Christophersen ist sich ganz sicher: Nach dem sehr heißen vergangenen Sommer und dem darauf folgenden milden Winter steht in diesem Jahr wieder eine Wespenplage bevor, ähnlich der Lage im vergangenen Sommer.

„Im letzten Sommer sind, durch das sehr warme Wetter, am Ende der Saison extrem viele neue potenzielle Königinnen geschlüpft“, erklärt sie. Der milde Winter habe dann ein Übriges getan.

„Die befruchteten Königinnen verkriechen sich im Winter in der Erde. Wenn es keinen Frost gibt, überleben sie besser. In diesem Winter sind keine eingegangen“, sagt sie.

Sie betreibt ihren Dienst „Sønderjysk Skadedyrsbekæmpelse“ zusammen mit ihrem Mann. Bis auf einige Ausnahmen ist das Arbeitsgebiet  der Firma auf Nordschleswig begrenzt.

In diesem Jahr ist sie das erste Mal bereits etwa einen Monat früher zu einem Einsatz gefahren als üblich. „Die ersten zwei Nester wurden bereits im April gemeldet. Richtig los ging es dann Anfang Mai“, berichtet sie.  Die eigentliche Plage ist, wie üblich, ab Juli zu erwarten und dürfte im August ihren Höhepunkt erreichen.

Foto: Photo by Tsolmon Naidandorj on Unsplash

 

Brigitta Christophersen meint auch nicht, dass, nach einem extrem trockenen April und weiterer Trockenheit im Mai, das doch zunehmend wechselhafte Wetter im Juni den verschiedenen Wespen-Populationen geschadet hat.

„Bei Regen, Sturm oder Kälte ziehen sich die Königinnen einfach in ihr Nest zurück. Schaden tut es denen aber nicht“, sagt sie.

Nicht einfach bekämpfen

Sie gibt zu bedenken, dass Wespen aus Naturschutz-Gründen nicht einfach bekämpft werden sollten. Nur in besonderen Lagen sei dies zulässig.

„In Deutschland ist es sogar bei Androhung hoher Bußgelder verboten, Wespennester zu vernichten. Hier in Dänemark ist es noch erlaubt. Aber es sollte nur geschehen, wenn eine Gefahr von den Tieren ausgeht.“ Ein Wespennest direkt vor dem Schlafzimmer-Fenster etwa, über der Haustür oder typisch über der Terrasse stelle eine deutliche Störung oder Gefährdung dar, erläutert sie. Ein Nest im Garten oder Carport dagegen nicht in jedem Fall.

Foto: Photo by Jeanne Blanche on Unsplash

 

Wer sich mit „mehreren Schichten Kleidung übereinander“ schütze, könne ein Nest auch selbst mit Gift besprühen. 

Die professionellen Schädlingsbekämpfer jedoch rücken mit kompletten Schutzanzügen an.

„Bevor wir kommen, fragen wir genau nach, wie die Tiere aussehen. Manche Menschen halten Hummeln für Wespen, und die dürfen auf keinen Fall bekämpft werden“, sagt Brigitta Christophersen.

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