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Mehr Deutsch für dänische Schüler

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Vejle/Apenrade
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Foto: dpa

Der Ausschuss für regionale Entwicklung für die Region Süddänemark will erreichen, dass Kinder und Jugendliche wieder mehr Deutsch lernen. Der Grund: Wegbrechende Wirtschaftsbeziehungen.

Der Ausschuss für regionale Entwicklung für die Region Süddänemark will erreichen, dass Kinder und Jugendliche wieder mehr Deutsch lernen. Der Grund: Wegbrechende Wirtschaftsbeziehungen.

Der Ausschuss für regionale Entwicklung für die Region Süddänemark hat sich auf seiner Sitzung am Montag mit der Frage auseinandersetzt, wie den Schülern das Deutschlernen schmackhafter gemacht werden kann. „Das wollen wir unter anderem mit Kontakten unserer Schüler mit Schülern der dänischen Minderheit südlich der Grenze erreichen“, berichtet das  konservative Ausschuss- und Regionsratmitglied John Lohff.

Ein Grund für die Politiker, aktiv zu werden: 15 Prozent der dänischen Unternehmen haben Aufträge aus Deutschland verloren, weil die Deutschkenntnisse der Mitarbeiter nicht ausreichend waren. Das ergab eine Umfrage  vom Dachverband Dansk Industri unter 376 international agierenden Firmen. Deutschland ist für die heimischen Unternehmen der größte Exportmarkt.

Der Ausschuss für regionale Entwicklung  will sich daher  konkret mit dem Thema „deutsche Sprache“ auseinanderzusetzen. Die deutsche Sprache  soll bei den Bürgern der Grenzregion  gezielt gefördert werden – besonders jedoch bei den jungen Bewohnern, die dann als deutschkundige Arbeitnehmer den Unternehmen zur Verfügung stehen sollen. Wie John Lohff berichtet, seien sich alle einig, dass „dieses Vorhaben richtig und wichtig ist“.

Die Kontakte zwischen deutsch- und dänischsprachigen Kindern sollen intensiviert werden

Einige Projekte zur Sprachenförderung  gibt es bereits. Doch die reichen scheinbar nicht aus, denn  die Region Süddänemark hat in Gesprächen mit Akteuren im Grenzland festgestellt, dass die deutsche Sprache bei den Schülern auf dem Rückzug ist, während Englisch immer mehr Anteile am Fremdspracherwerb gewinnt.
Bei der Ideensuche im Ausschuss galt der Vorschlag, Kontakte unter dänischen und deutschen Schülern zu intensivieren, als besonders vielversprechend. „Bei Klassenfahrten und wechselnden Besuchen können Freundschaften entstehen, die dann auch dem Spracherwerb zugute kommen“, sagte der Sonderburger.

Doch nicht nur die Schüler für das Fach Deutsch fehlen. Es fehlen auch die nötigen Lehrer. „Doch auch damit und mit anderen Problemen beschäftigt sich der Ausschuss“, wie John Lohff sagte. Wie die aus Zahlen des Unterrichtsministeriums hervorgeht, sind 31 Prozent der Deutschlehrer landesweit über 60 Jahre. Gleichzeitig  nimmt die Zahl angehender Fachlehrer ab. Als eine weitere Herausforderung gilt der Erhalt der Sprache. So wird die Sprachkompetenz unter anderem bei den Gymnasiasten nur begrenzt gefördert, sodass erworbenes Wissen aus der Volksschule ungenutzt verpufft. Das geht aus  einem Bericht der Behörde für weitergehende Ausbildung (styrelsen for vidergæende uddannelse) hervor.

Ein letztes Problem, dass bei den Voruntersuchungen der Region erkannt wurde, ist die Fortbildung. Oftmals benötigen hiesige Unternehmen hochqualifizierte Mitarbeiter, die  sich in ihrem Fachgebiet in der deutschen Sprache weiterbilden.
 

 

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