Gesundheitswesen

Krebshilfe: Neue Lungenkrebs-Früherkennung unbedingt nutzen

Krebshilfe: Neue Lungenkrebs-Früherkennung unbedingt nutzen

Krebshilfe: Neue Lungenkrebs-Früherkennung unbedingt nutzen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Leif Vestergaard Pedersen Foto: Kræftens Bekæmpelse

In Silkeborg haben Ärzte mit einer neuen Scan-Methode Erfolge bei der Früherkennung von Lungenkrebs erzielt. Im Streit darum, ob die Methode schon vor umfassenden Studien verbreitet werden sollte, drängt Kræftens Bekæmpelse auf Eile.

Weitere Krankenhäuser sollten eine neue Früherkennungsmethode für Lungenkrebs nutzen, die am Regionskrankenhaus Silkeborg mit Erfolg läuft. Das meint der Direktor des Krebshilfe-Verbandes Kræftens Bekæmpelse, Leif Vestergaard Pedersen. Seit Januar 2016 konnten die Ärzte in Silkeborg die Zahl der diagnostizierten Fälle von Lungenkrebs im frühesten Stadium verdoppeln.

„Wir müssen von den Ergebnissen aus Silkeborg lernen, denn das sind imponierende und erbauliche Ergebnisse“, sagt Pedersen. „Wenn man die Diagnose Lungenkrebs sehr früh stellt, sind die Aussichten auf Heilung deutlich besser“, sagt er.

Die Methode aus Silkeborg sieht vor, Patienten mit nur vagen Symptomen, die normalerweise nicht gleich in Krebsbehandlung kommen, einem sogenannten Niedrigdosis-CT-Scan zu unterziehen. Dabei können selbst kleinste Krebsgeschwüre festgestellt werden.

„Was wir bisher machen, ist falsch, weil es zu lange dauert, die Diagnose zu stellen. Ich finde also, dass man mit dem hier an weiteren Orten beginnen und im weiteren Verlauf dazulernen sollte“, sagt Pedersen.

Kritiker sind der Auffassung, dass mit der Verbreitung der Methode gewartet werden sollte, bis ein wissenschaftlicher Artikel veröffentlicht wurde, der systematisch Vor- und Nachteile der Methode beleuchtet. „Hier ist doch nichts gefährlich. Gefährlich ist es, wenn die Leute ihre Diagnose nicht bekommen“, sagt der Krebshilfe-Direktor.

Die neue Methode hat zu Streitereien zwischen Oberärzten und Forschern sowie der Direktion des Regionskrankenhauses Silkeborg und der Region Mitteljütland geführt. Die Region hatte die Methode im März vergangenen Jahres abgelehnt. Doch in Silkeborg sind Ärzte und Forscher der Meinung, dass die Methode verbreitet werden sollte. Und das sieht auch Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) aus Sonderburg so.

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