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Die Hitzewelle in Dänemark nimmt Fahrt auf

Die Hitzewelle in Dänemark nimmt Fahrt auf

Die Hitzewelle in Dänemark nimmt Fahrt auf

Apenrade/Kopenhagen
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Auf dem Trockenen: Ein Labrador im Hæreskov bei Kopenhagen. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Einen so trockenen Sommer hat es in Dänemark seit 1992 nicht gegeben – und wenn die Meteorologen Recht behalten, wird die Sommerhitze noch lange anhalten. In den kommenden Tagen schon wird es gar tropisch in Südskandinavien.

Seit Mai herrschen in Dänemark Wetterverhältnisse wie am Mittelmeer. Und in den kommenden Tagen sollen tropische Nächte hinzukommen. „Es ist äußerst ungewöhnlich, dass es solange andauert“, sagt Henning Disselø, Meteorologe beim DMI, Danmarks Meteorologiske Institut, dem Nordschleswiger.

„Über Nord- und Zentraleuropa liegt ein Hochdruckgebiet, das die westlichen Strömungen blockiert. Inzwischen sind viele Wasserreserven im Boden schon aufgebraucht“, so Disselø, der noch kein Ende in Sicht sieht. „1992 gab es auch eine sehr lange Trockenperiode, aber wo wir dieses Mal enden, das wissen wir noch nicht. Morgen und am Wochenende kommen einige Wolken“, so Disselø am Dienstag, „aber danach geht es mit der Trockenheit weiter“.

Eine Auswirkung des Klimawandels? „Das ist die Frage“, sagt er, „in Grönland und Island ist es nämlich zugleich sehr kalt. Daran kann man es also insgesamt nicht festmachen“.

Die Regenwolken fliegen an Großbritannien vorbei

Sogenannte Jetströmungen, die die Wetterentwicklung steuern, halten sich derzeit ungewöhnlich weit draußen über dem Atlantik und sorgen dafür, dass die Tiefdruckgebiete westlich an Großbritannien vorbei nach Nordskandinavien gleiten. Mit Niederschlag in nennenswertem Ausmaß ist also vorerst nicht zu rechnen.

Das DMI sieht von Mittwoch an Tagestemperaturen zwischen 25 und 30 Grad, örtlich bis zu 33 Grad voraus. Besonders in Jütland soll es am Donnerstag und Freitag sehr heiß werden. Dann soll es auch zu sogenannten tropischen Nächten kommen, in denen die Temperatur über 20 Grad liegt. Erst für die Zeit ab Mitte August sehen die Meteorologen unsteteres Wetter vorher – aber auch dann werden die Temperaturen noch höher sein, als gewöhnlich.

Als Hitzewelle wird eine Periode bezeichnet, in der die Höchsttemperatur mindestens drei Tage lang an mehr als der Hälfte des Landes mehr als 28 Grad beträgt.

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