Mit dem neuen Urlaubsgesetz vom 1. September verdienen Mitarbeiter in Dänemark künftig Monat für Monat Urlaub.

Für einige bedeutet dies, dass sie nach den Sommerferien keine Urlaubstage mehr haben und daher nicht genug freie Tage angesammelt haben, um Herbsturlaub zu nehmen.

An vielen Arbeitsplätzen wurden jedoch Vereinbarungen getroffen, wonach Arbeitnehmer nach Angaben mehrerer Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände Urlaub „auf Pump“ machen können.

Absprachen mit Arbeitgeber möglich

„Es gibt viele Unternehmen, die eine allgemeine Richtlinie festgelegt haben, dass die Arbeitnehmer beispielsweise fünf Tage im Voraus erhalten können“, sagt Tove Schultz-Lorentzen, Leiter der Branchenorganisation Dansk Industri (DI).

„Natürlich kann es zu Beginn des neuen Urlaubsjahres einige praktische Probleme geben, aber diese können im Unternehmen gelöst werden“, sagt Fini Beilin, Direktor des dänischen Arbeitgeber-Dachverbandes Dansk Arbejdsgiverforening.

Zusätzliche Urlaubstage

Gerade in diesem Jahr hat die Corona-Pandemie allerdings dazu geführt, dass einige Mitarbeiter keinen Urlaub oder andere freie Tage mehr haben, sagt Rechtsanwältin Helene Grarup Smidt, der Gewerkschaft HK.

„Einige wurden vielleicht nach Hause geschickt, weil in der Firma nichts zu tun war. Andere haben vielleicht Kinder in Quarantäne gehabt“, sagt sie.

„Das bedeutet, dass es Probleme mit dem Herbsturlaub geben kann. Aber dann bietet das neue Urlaubsgesetz die Möglichkeit, beim Arbeitgeber Urlaubstage im Voraus zu bekommen“, sagt Helene Graarup Smidt.

Urlaub mit dem Gehalt verrechnen

Wer als Arbeitnehmer Urlaubstage für eine Woche Herbstferien ausleiht, aber anschließend entlassen wird oder sogar kündigt, werden diese Tage vom Gehalt abgezogen, sagt Peter Salling Petersen, Chefberater der Gewerkschaft Djøf.

„Damit der Arbeitgeber keine Angst haben muss, auf einer unbezahlten Urlaubsschuld sitzenzubleiben, bietet das neue Urlaubsgesetz einen erweiterten Zugang, um den Urlaub mit dem letzten Gehalt zu verrechnen“, sagt er.