Natur und Umwelt

Grindsted: Beseitigung des giftigen Erbes dauert noch lange

Grindsted: Beseitigung des giftigen Erbes dauert noch lange

Grindsted: Beseitigung des giftigen Erbes dauert noch lange

Vejle
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Das Grindsted-Werk existiert bis heute. Allerdings geht die Umweltbelastung auf frühere Betreiber zurück. Heute arbeitet es für den Konzern Dupont. Foto: JydskeVestkysten

Der Regionsrat der Region Süddänemark stellt 33 Millionen Kronen für einen Aktionsplan zur Beseitigung der Altlasten des Grindsted-Werks bereit. Die Beseitigung der Schadstoffe in der Kærgaard Klitplantage bei Varde wird fortgesetzt.

In den vergangenen Jahren sind der Region Süddänemark, die für die Aufspürung und Beseitigung von Altlasten zuständig ist, angesichts besonders umfangreicher Schadstoffvorkommen in Grindsted und in der Aufforstung Kærgaard Klitplantage an der Dünenküste westlich von Varde 50 Millionen Kronen aus der Staatskasse bereitgestellt worden.

Weitere Millionen bewilligt

Der zuständige Regionrat Süddänemark hat kürzlich 33 Millionen Kronen für einen neuen Aktionsplan bereitgestellt, damit die Beseitigung der Hinterlassenschaften des einstigen Grindsted-Werkes beseitigt werden können. „Unser Plan basiert darauf, was wir unverzüglich bewerkstelligen können“, so der Vorsitzende des Umweltausschusses des Regionsrates Süddänemark, Jørn Lehmann Petersen. Er weist darauf hin, dass es im Ort Grindsted darum gehen werde, eine Pilotanlage zur Entgiftung von bisher in die Grindsted Å strömendes Grundwasser zu bauen, das durch Gifte belastet ist, die aus Müllkippen des Industriebetriebs stammen, der seit den 1950er Jahren Schadstoffe im Bereich der Fabrik und in Depots in der Kærgaard Klitplantage hat „verschwinden“ lassen.

Chlorierte Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle

In Grindsted vergiften die alten Kippen unter anderem die angrenzende Au mit chlorierten Kohlenwasserstoffen und Schwermetallen. Im Bereich der Kærgaard Klitplantage gibt es bis heute ein Badeverbot auf einem Strandabschnitt zwischen den Orten Henne Strand und Vejers Strand. Erst vor einigen Wochen hatte ein Gutachten gezeigt, dass die Bewohner in Grindsted, die sich seit Jahrzehnten Sorgen wegen der Altlasten machen, nicht stärker unter Erkrankungen leiden als die Menschen in anderen Orten Dänemarks. 

Jørn Lehmann Petersen erklärte, dass die Einwohner Grindsteds ungeduldig seien, wann die Schadstoffe in ihrem Ort endlich verschwinden. Er müsse jedoch um Geduld bitten. Die Vorbereitungen zur Beseitigung der Gefahrenstoffe seien nicht schnell durchzuführen. „Wir müssen damit Leben, dass es in Grindsted noch länger dauern wird. Es müssen viele Untersuchungen durchgeführt werden. Und diese nehmen Zeit in Anspruch“, so der Ausschussvorsitzende.

Nur bei guter Vorbereitung sei eine effektive Beseitigung der Gifte gewährleistet. In Kærgaard werde man aber jetzt die Beseitigung der Schadstoffe weiterführen. Dort waren immerhin 300.000 Tonnen giftige Stoffe entsorgt worden. Insgesamt wird mit Entsorgungsausgaben in Höhe von 100 Millionen Kronen gerechnet.

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