Justiz

Gefängnisse sollen eigenen Nachrichtedienst bekommen

Gefängnisse sollen eigenen Nachrichtedienst bekommen

Gefängnisse sollen eigenen Nachrichtedienst bekommen

dodo
Kopenhagen
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Foto: Niels Ahlmann / Ritzau Scanpix

Dieser soll dabei helfen, die Gefährlichkeit von Häftlingen besser zu bewerten, um Vollzugsbeamte stärker vor Übergriffen zu schützen. Vor allem die hohen Zahl von Bandenmitglieder in den Gefängnissen bereitet sorgen.

Die dänischen Gefängnisse sollen künftig neue, unkonventionelle Methoden anwenden, um ihr Personal vor Übergriffen von Insassen zu schützen.

Für die Haftanstalten soll ein neuer Nachrichten- und Sicherheitsdienst ins Leben gerufen. Das sagte der Direktor der Anti-Kriminalitäts-Organisation „Kriminalforsorgen“, Thorkild Fogde dem Kristeligt Dagblad.

Er wird nach den Sommerferien dem Parlament seine Pläne präsentieren, dieses hatte sich im Dezember bereits mit einer Mehrheit für eine neue Regelung in den Gefängnissen ausgesprochen.

Bessere Risikobewertung

Die neue Initiative soll einen härteren Eingriff gegen Insassen ermöglichen, die durch aggressives Verhalten auffällig sind.

„Ein interner Nachrichtendienst- und Sicherheitsdienst soll dafür sorgen, dass wir die einzelnen Insassen hinsichtlich ihrer Risikobewertung besser einschätzen können“, so Fogde zur Zeitung.

Besonders wichtig sei dies bei Bandenmitgliedern, sagt er. „Wir müssen sicherstellen, dass wir die einzelnen Insassen den verschiedenen Sicherheitsstandards in den Gefängnissen anpassen können. Das erfordert, dass wir die Gefährlichkeit der Häftlinge besser bewerten müssen. Vor allem bei Bandenmitgliedern. Aber es soll auch dafür sorgen, dass Insassen, die sich ordentlich verhalten, ihre Strafe unter weniger restriktiven Bedingungen verbüßen können“, so der Direktor.

300- bis 400 Bandenmitglieder in den Gefängnissen

Laut Zahlen von „Kriminalforsorgen“ sind derzeit 300 bis 400 Bandenmitglieder in dänischen Gefängnissen. Sie sind häufig besonders Aggressivität und werden leichter handgreiflich als andere Sträflinge.

Vor Kurzem erst wurde ein Vollzugsbeamter im Gefängnis in Nyborg von einem Häftling aus dem Bandenmilieu mit den Fäusten niedergeschlagen, sodass dieser ins Krankenhaus musste.

Neben den Plänen von „Kriminalforsorgen“ soll auch die Zahl der Gefängnisbeamten erhöht werden. 40 zusätzliche Kräfte sollen ab dem 1. Oktober in den Gefängnissen eingesetzt werden, wo viele Bandenmitglieder einsitzen.

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