Coronavirus

Deutsche und dänische Corona-Apps verstehen sich nicht

Deutsche und dänische Corona-Apps verstehen sich nicht

Deutsche und dänische Corona-Apps verstehen sich nicht

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Donnerstag wurde die dänische Corona-App vorgestellt. Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

Dänische App-Nutzer bekommen keine Warnung sollten sie Kontakt zu einem infizierten Deutschen gehabt haben. Gleiches gilt auch umgekehrt.

Sowohl Dänemark als auch Deutschland haben nun eine Corona-App vorgestellt. Stellt man fest, dass man mit Corona angesteckt worden ist, dann gibt man dies ein, und es wird dann eine Nachricht an andere Nutzer der App geschickt, zu denen man Kontakt gehabt hat.

Wenn jedoch die deutsche Kassiererin im Grenzshop Corona hat, geht die Nachricht nicht an die dänischen Kunden. Und ist man gesellig mit deutschen Urlaubern beisammen gewesen und stellt später fest, dass man infiziert ist, bekommen auch diese keine Warnung.

Technische Probleme

Die beiden Apps haben nämlich Verständigungsprobleme.

„Die dänische App „Smittestop“ kann zum jetzigen Zeitpunkt nur zum Aufspüren von Infektionen in Dänemark verwendet werden. Dies bedeutet, dass ein Nutzer der deutschen App nicht verständigt wird, sollte der- oder diejenige mit einem Nutzer der dänischen App, der angesteckt worden ist, Kontakte gehabt haben“, teilt die Pressestelle des Gesundheits- und Seniorenministeriums dem „Nordschleswiger“ mit.

Beide Apps bauen auf einer Technologie auf, die von Google und Apple eigens hierfür entwickelt worden ist. Dennoch sind es bislang technische Probleme, die grenzüberschreitende Warnungen verhindern.

„Es ist mit der jetzigen Technologie, die Google und Apple geliefert haben, nicht möglich. Es erfordert eine Aktualisierung der sogenannten API, und dass diese dann sowohl in die dänische als auch die deutsche App eingebaut wird“, schreibt das Ministerium weiter.

Keine Lösung während der Urlaubszeit

15 EU-Länder haben sich darauf geeinigt, dass die verschiedenen Apps zukünftig auch Daten austauschen sollen. In der Urlaubssaison wird dies allerdings nicht mehr passieren.

„Wir haben einen Dialog mit den deutschen Behörden darüber. Und mit Google und Apple bezüglich der technischen Möglichkeiten. Aber mit dem, was wir momentan über Google und Apples Entwicklungspläne wissen, gibt es keine Aussicht, dass dies im Laufe des Sommers geschehen wird.“

Das Gesundheitsministerium schreibt weiter, man müsse mit den Apps der verschiedenen Länder zunächst Erfahrungen sammeln, bevor diese weiterentwickelt werden könnten.

Mehr lesen

Dänemarkurlaub

Rekordjahr für den Tourismussektor – Weitere Investitionen in Natur- und Küstent

Tondern/Tønder Der Tourismussektor in Dänemark und Nordschleswig sorgt vor allem dank der deutschen Gäste für beeindruckende Zahlen im Jahr 2023, das sich als Rekordjahr bezüglich der Anzahl der Touristenübernachtungen abzeichnet. Eine Mehrheit im Folketing hat nun entschieden, den Natur- und Küstentourismus in Dänemark zusätzlich zu stärken und sich darauf geeinigt, hierfür 42,1 Millionen Kronen bereitzustellen.