Natur

Dänische Straßenränder sollen insektenfreundlicher werden

Dänische Straßenränder sollen insektenfreundlicher werden

Dänische Straßenränder sollen insektenfreundlicher werden

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Insekten sollen sich an Dänemarks Straßen bald noch wohler fühlen. Foto: Carsten Ingemann/Jyllands-Posten/Ritzau Scanpix

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Die dänische Straßenverwaltung will die Pflanzen entlang der dänischen Straßen künftig länger wachsen lassen, um die biologische Vielfalt zu fördern.

Nährstoffliebende Pflanzen wie Brennnesseln und Giersch dominieren das Bild an Dänemarks Straßenrändern.

Sie gedeihen dort prächtig und machen es anderen Pflanzen fast das gesamte Jahr über schwer, sich an gleicher Stelle durchzusetzen, da sie bisher erst immer im Herbst kurzgeschnitten wurden.

Frühjahr statt Herbst

Mit der Änderung, die Straßenränder künftig im Frühjahr und nicht erst im Herbst zu trimmen, und dies auch noch in verschiedenen Längen, will die dänische Straßenverwaltung (Vejdirektoratet) nun versuchen, die Vegetation an Dänemarks Straßen vielfältiger und damit insektenfreundlicher zu gestalten.

„Es macht einen großen Unterschied, die Blumen und Gräser im Frühjahr zu trimmen und nicht erst im Herbst. Im Frühjahr trifft es vor allem die nährstoffliebenden Pflanzen wie Brennnesseln, die sonst sehr hoch werden und den gesamten Platz einnehmen. Auf diese Weise bieten wir bessere Wettbewerbsbedingungen für die Pflanzen, die nicht so groß sind, aber ein größeres Angebot an verschiedenen Arten aufweisen. Das heißt, sie können im Wettbewerb besser abschneiden, und wir werden hoffentlich mehr Abwechslung bekommen“, so Christina Steenbeck, Biologin bei Vejdirektorat, zur Nachrichtenagentur „Ritzau“.

Zwei Längen

Bisher wurden die Pflanzen an den Straßenrändern in einer Höhe von 6 bis 12 Zentimetern gemäht. In Zukunft soll es hingegen zwei verschiedene Längen geben.

Der Bereich, der direkt an die Straße angrenzt, wird auch weiterhin auch Sicherheitsgründen sehr kurz gehalten. Pflanzen, die aber einen gewissen Abstand haben, werden künftig nur noch auf 14 bis 20 Zentimeter gekürzt.

Die abwechslungsreiche Flora soll vor allem den Bienen zugutekommen, die aktuell durch begrenzte Lebensräume schwer unter Druck stehen. Aber auch die Vögel werden davon profitieren, da sie mehr Insekten als Nahrung finden.

Transportminister Benny Engelbrecht (Sozialdemokraten) weist darauf hin, dass auch der Verkehrsbereich seinen Teil zu mehr Vielfalt in der Natur beitragen soll. Aus diesem Grund will die Regierung insgesamt 150 Millionen Kronen für diesbezügliche Projekte bereitstellen.

„Dänemark ist ein kleines Land mit begrenzten Naturressourcen. Deshalb müssen wir auf jeden Fall den Platz für mehr Natur ausnutzen, den wir sowieso nicht nutzen“, so der Minister.

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