Umweltschutz

Dänemark erfüllt EU-Umweltauflage nicht

Dänemark erfüllt EU-Umweltauflage nicht

Dänemark erfüllt EU-Umweltauflage nicht

Paul Sehstedt
Kopenhagen
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Bis zum Jahr 2030 soll der Partikelausstoß um 55 Prozent im Verhältnis zu 2005 reduziert werden. Foto: Matt Seymour, Unsplash

Erst 2023 können die für 2020 geltenden Richtwerte eingehalten werden. Umweltministerin Lea Wermelin räumt Fehler ein.

Zum ersten Mal räumt Umweltministerin Lea Wermelin ein, dass Dänemark die geltenden EU-Richtwerte für die Partikelbelastung der Luft nicht einhält. In einer Antwort an das Folketing schreibt die Ministerin, dass die Werte erst ab 2023 eingehalten werden können. Das teilt das Internetportal „ingenieuren.dk“  mit.

Die EU-Verordnung verlangt eine Verringerung der gesamten Partikelemission um 33,3 Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 2005. Bis zum Jahr 2030 soll der Partikelausstoß um 55 Prozent im Verhältnis zu 2005 reduziert werden, aber mit den jetzigen dänischen Initiativen wird dieses EU-Ziel ebenfalls verfehlt, geht aus der Antwort der Ministerin hervor. Holzheizöfen stoßen 65 Prozent der gesamten dänischen Partikelemissionen aus.

Holzheizöfen sollen bei Eigentümerwechsel stillgelegt werden

Die Regierung arbeitet an einer Gesetzesinitiative, die die Stilllegung oder den Austausch von Holzheizöfen und -anlagen, die vor 2003 in Betrieb genommen wurden, vorsieht, wenn ein Wohnhaus den Besitzer wechselt. Der neue Inhaber hat dann ein Jahr lang Zeit, um die Heizanlage zu ändern.

Die Gesetzesvorlage geht jedoch der privaten Umweltinitiative „Rådet for Grøn Omstilling“ nicht weit genug. Sie schlägt deshalb vor, dass die holzbefeuerten Heizanlagen in Stadtgebieten gänzlich verboten werden, während im ländlichen Raum nur zertifizierte Anlagen betrieben werden dürfen. Letztere sollen außerdem mit einem Messsystem versehen werden, das die Betriebsdauer und den Ausstoß registriert. Aus diesen Messergebnissen soll die Besteuerungsgrundlage errechnet werden.

Die Holzheizöfen belasten nach Angaben der Umweltinitiative die Luft rund 100-mal mehr als die gleiche Wärmemenge, die in einer Fernheizungsanlage produziert wird.

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