Eröffnung in Kopenhagen

Die Botschaft ist angekommen

Die Botschaft ist angekommen

Die Botschaft ist angekommen

Jan Diedrichsen
Jan Diedrichsen
Kopenhagen
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Michael Roth
Michael Roth im Gespräch mit den Vertretern des Bundes Deutscher Nordschleswiger Foto: Linville Belle

Im Kopenhagener Trendviertel Nordhavn ist am Freitag die neue Kanzlei der deutschen Botschaft durch den Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth, eröffnet worden. Jan Diedrichsen, Leiter des Kopenhagener Sekretariats der deutschen Minderheit, berichtet.

Es soll Menschen geben, die behaupten, dass das Auswärtige Amt in Deutschland schwerfällig sein kann, und dass man am Werderschen Markt in Berlin allzu gerne an Altbewährtem festhält. Bei der Wahl der neuen Botschaft in Dänemark hat sich das Auswärtige Amt jedoch ohne Zweifel von seiner modernen, kreativen Seite gezeigt.

Dies wurde gestern bei der feierlichen Eröffnung der neuen Kanzlei der Deutschen Botschaft in Kopenhagen deutlich. In dem neu entstehenden Trendviertel Nordhavn, in den markanten „Portland Tower“ gelegen, hat man einen Glücksgriff gelandet. Das Gebäude ist modern, einladend und freundlich – rundum passend auch zum dänischen (architektonischen) Zeitgeist.

Der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth, war nach Kopenhagen gereist, um an der Eröffnung teilzunehmen. Bei gefälligen Jazzklängen und mit dem Auftritt des deutsch-dänischen Poetry-Slammers   Stefan Schwarg aus Kiel wurde die Feier eingeleitet. 

 

Staatsminister Roth verwies auf 2020-Feierlichkeiten

Staatsminister Roth betonte in seiner Rede die exzellenten deutsch-dänischen Beziehungen und unterstrich, dass es keineswegs auf die Größe eines europäischen Landes ankomme, sondern dass nicht zuletzt kleine Länder durch Kreativität und pro-europäisches agieren wichtigen Einfluss in der europäischen Zusammenarbeit nehmen können und sollten. Denn sie hätten meist, wie Dänemark, eine Menge zu bieten.

Roth verwies ausführlich in seiner Rede auf das besondere deutsch-dänische Minderheitenmodell und das bevorstehende Jubiläum der Landesgrenze im Jahr 2020.

Eine Botschaft, die bei den angereisten Vertretern des Bundes Deutscher Nordschleswiger, der Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen und Generalsekretär Uwe Jessen waren ebenfalls dabei, auf freundliche Aufnahme stieß.

„Oh! Die Deutschen sind Perfektionisten, die sind so gut darin, Dinge zu bauen; die bauen Autobahnen und Brücken und Tunnel und wenn sie nach 25 Jahren Planung erstmal in Gange kommen, geht es rasend schnell voran…“, witzelte der Poetry Slammer Schwarg.



Die Portland Towers in Kopenhagen, die neue Heimat der deutschen Botschaft. Foto: Oliver Förstner

Erste lockere diplomatische Übungen in neuer Umgebung

Mit Blick auf die Fehmarn-Belt-Querung nahm der dänische Staatssekretär Ulrik Vestergaard Knudsen, der für das dänische Außenministerium teilnahm, diesen „Planungshinweis“ scherzend auf – um  inständig für eine etwas schnellere Umsetzung des Tunnelprojektes zu bitten. Die Botschaft als Ort der freundschaftlichen und konstruktiven Diplomatie  – der erste Tag im neuen Sitz hat vielversprechend  begonnen.

Trotz der guten Stimmung wurde auch die veränderte Weltlage, mit bedrohlichen globalen Entwicklung „aus dem Osten und ja, teilweise nun auch aus dem Westen“ nicht ausgespart, so der dänische Staatssekretär Ulrik Vestergaard. Er  unterstrich die Notwendigkeit einer starken europäischen Zusammenarbeit und den Vorbildcharakter Deutschlands. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel – „viele von uns halten sie ja auch manchmal für unsere Bundeskanzlerin“  – bekam von dem dänischen Diplomaten Lob mit auf dem Weg.

Der neue Hausherr, Botschafter Andreas Meitzner, kann mit der Eröffnungsfeier rundum zufrieden sein. Die gut organisierte Veranstaltung hätte sicher weitere Abgeordnete des dänischen Parlaments und Vertreter der dänischen Regierung als Gäste verdient gehabt, die bis auf den Abgeordneten Henrik Dahl von der Liberalen Allianz, den schönen Tag verpasst haben. Zahlreiche Botschafter, Diplomaten, Wirtschaftsvertreter und Freunden der deutschen Botschaft waren jedoch dabei und sorgten für einen schönen Tag, in angenehmen neuen Räumlichkeiten.

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