Umwelt und Natur

Biodiversitätsgesetz: Naturschützer fordern von Politikern Taten

Biodiversitätsgesetz: Naturschützer fordern von Politikern Taten

Biodiversitätsgesetz: Naturschützer fordern von Politikern

Kopenhagen
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Löffler und Fischreiher werden im Nationalpark Wattenmeer – auf dem Foto bei Hoyer – geschützt. Doch werden in Dänemark weit über 60 Prozent der Fläche des Landes intensiv landwirtschaftlich genutzt oder sind durch Siedlungen und Verkehrswege überbaut. Foto: Volker Heesch

Der größte dänische Umweltverband „Danmarks Naturfredningsforening“ verlangt von Regierung und Unterstützerparteien 20 Prozent „wilde Natur“. Die Folketingsparteien beginnen nach Abschluss der öffentlichen Anhörungen mit Verhandlungen über ein Gesetz zum Schutz der Artenvielfalt.

Der größte dänische Umweltverband, „Danmarks Naturfredningsforening“ (DN), hat in Kopenhagen seinen Forderungskatalog zum Auftakt der Beratungen der Folketingsparteien über ein von der Regierung angekündigtes Gesetzespaket zum Schutz der Artenvielfalt vorgelegt.

Wahlversprechen einlösen

Bis zum 31. Dezember 2019 hatten Verbände und Bürger die Möglichkeit für das angekündigte Gesetz Vorschläge im Rahmen einer öffentlichen Anhörung einzureichen. „Wir haben als Ausgangspunkt bei den bevorstehenden Verhandlungen die Forderung, dass die Politiker bei einem ersten Schritt ihre Versprechungen aus dem Wahlkampf einlösen und rasch handeln“, so die Präsidentin von „Danmarks Naturfredningsforening“, Maria Reumert Gjerding.

Forderungskatalog vorgelegt

Ihr Verband hat einen Forderungskatalog in Zusammenarbeit mit weiteren grünen Organisationen und Wissenschaftlern erarbeitet. Dieser sieht vor, dass 20 Prozent Dänemarks Platz für wilde Natur bieten sollte. Die DN-Präsidentin erwartet von den Politikern, dass diese ebenso wie beim Klimagesetz verbindliche Zielsetzungen festschreiben.

Artenschwund soll gestoppt werden

„Alle sind sich inzwischen einig, dass der Schwund an Natur gebremst werden muss, dass die Arten gerettet werden müssen“, so Reumert Gjerding. Sie fügt hinzu, dass Dänemark Zielsetzungen aufstellen muss, um den internationalen Verpflichtungen nachzukommen, denen sich Dänemark längst angeschlossen hat.

Platz für „wilde Natur“ schaffen

Ein erster Schritt sei die Schaffung von 75.000 Hektar unberührter Wälder und die Schaffung von 20 Naturnationalparks mit „wilder Natur“. Die DN-Präsidentin erklärt, dass in Dänemark die wilde Natur sehr unter Druck stehe. Sie werde real nicht geschützt, da alle Flächen menschlichen Interessen ausgesetzt seien, vor allem Land- und Forstwirtschaft. Bis 2030 sollten in Dänemark 30 Prozent der Landfläche der Natur überlassen werden, ebenso 30 Prozent der dänischen Meeresgebiete. Ein nationaler Biodiversitätsrat sollte Regierung und Folketing beraten.

Naturüberwachung ausbauen

Außerdem müsste die nationale Naturüberwachung ausgebaut werden. Wichtig sei auch, für diese Ziele langfristig Finanzmittel bereitzustellen, dazu sollten Stiftungen gegründet werden. Die neuen Naturnationalparks sollten auf staatlichen Flächen entstehen. DN schlägt vor, dass 100.000 Hektar aus der landwirtschaftlichen Nutzung ausscheiden.

 

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