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Zahl der langen Tiertransporte verfünffacht

Zahl der langen Tiertransporte verfünffacht

Zahl der langen Tiertransporte verfünffacht

jt
Kopenhagen
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Foto: dpa/(Symbolfoto)

In einem Zeitraum von zehn Jahren ist die Zahl der Langzeit-Schweinetransporte um das Fünffache angestiegen. Ein Tierschutzverein fordert schärfere Gesetze.

Immer mehr Schweine werden aus Dänemark auf eine lange, strapaziöse Lkw-Fahrt durch Europa geschickt. Die Fähigkeit der dänischen Landwirte, immer mehr Ferkel pro Sau zu produzieren, hat in Dänemark eine regelrechte Industrie mit Ferkeln erschaffen, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

Im vergangenen Jahr wurden 9,4 Millionen Ferkel aus Dänemark auf eine mindestens Acht-Stunden lange Fahrt nach Deutschland, Polen oder Italien exportiert, wo diese gemästet werden. 2007 lag die Zahl lediglich bei 1,9 Millionen, wie eine Akteneinsicht des Tierschutzvereines Dyrenes Beskyttelse bei der dänischen Nahrungsmittelbehörde zeigt. Der Verein zeigt sich aufgrund dieser Entwicklung besorgt:

„Wir gehen mit Tieren um, als seien sie eine Ware. Diese Entwicklung ist äußerst problematisch für die Gesundheit der Tiere“, erklärt Vereinsdirektorin Britta Riis. Ihr Verein fordert nun eine Verschärfung der Gesetze bei Tiertransporten.   

Wissen nur über Schlachtschweine

Die Forscherin im Bereich der Haustierwissenschaft der Uni Aarhus, Mette Herskin, versteht die Besorgnis des Tierschutzvereins. „Allmählich sind das richtig viele Ferkel, die transportiert werden. Zugleich wissen wir nicht, wie ein langer Transport diese beeinflusst, weil unser aktueller Wissensstand ausschließlich von Schlachtschweinen, die dreimal so viel wiegen, stammt“, so Herskin zu Ritzau.

Bei der landwirtschaftlichen Denkfabrik Seges nimmt man die Kritik seitens des Tierschutzvereines mit Gelassenheit. „Alle haben ja ein Interesse daran, dass die Ferkel, weil sie später gemästet werden, in einem ordentlichen gesundheitlichen Zustand ankommen. Ich bin mir sicher, dass wir bei Problemen diesbezüglich auch davon gehört hätten“, so Seges-Abteilungsleiter Christian Fink.

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Cornelius von Tiedemann
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