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Trotz massiver Investitionen: Kundenflucht bei DSB

Trotz massiver Investitionen: Kundenflucht bei DSB

Trotz massiver Investitionen: Kundenflucht bei DSB

jt
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: René Strandbygaard/DSB

Immer weniger Menschen fahren mit dem Zug. Die Leute bevorzugen günstige Autos und können nur schwer vom Zugfahren überzeugt werden, sagen Experten und Politiker.

Während der Verkehr auf den dänischen Straßen ständig neue Rekorde bricht und die Staus auf den Autobahnen und in den Städten immer länger werden, ist der Zugverkehr auf das Abstellgleis geraten. Das berichtet die Fachzeitung Ingeniøren.

Insgesamt fielen die Passagierzahlen der staatlichen Bahngesellschaft DSB im vergangenen Jahr verglichen mit 2013 um drei Prozent. Laut aktuellen Prognosen zeigt sich 2018 eine ähnliche Tendenz, so Ingeniøren.

Passagierrückgang

Das jüngste Halbjahresergebnis der Gesellschaft zeigt zudem, dass sie innerhalb eines Jahres rund 4,5 Prozent der Passagiere über den Großen-Belt verloren haben. Zugleich stieg die Zahl der Autos, die den Großer-Belt-Brücke überquerten um 17 Prozent. „Der Wettbewerb gegen das Auto spitzt sich zu. Die neuen Autos sind günstiger und sparsamer geworden. Viele Kunden werden dazu verleitet, ein Autos zu kaufen, statt mit dem Zug zu fahren“, erklärt DSB-Vizedirektor, Aske Wieth-Knudsen.

Der Rückgang im Zugverkehr ist eine Realität trotz massiver Bahninvestitionen der vergangenen 30 Jahre. Laut Ingeniøren sind allein in den Fernverkehr rund 74 Milliarden Kronen investiert worden.

Dass die Kunden dem Zugtransport den Rücken kehren, überrascht Transportforscher Harry Lahrmann der Uni Aalborg nicht. „Autofahren ist viel zu günstig geworden. Das ist schade und falsch. In der Vergangenheit war es viel teurer Autobesitzer zu sein und wir hatten demnach auch keine überbelasteten Straßen“, so Lahrmann.

Der Transportminister Ole Birk Olesen (Liberale Allianz) erklärt gegenüber Ingeniøren, dass die Regierung in Zukunft in Straßen statt in den Bahnverkehr investieren wolle.

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