Tourismus

Schmuddelwetter: Die Reiseveranstalter reiben sich die Hände

Schmuddelwetter: Die Reiseveranstalter reiben sich die Hände

Schmuddelwetter: Die Reiseveranstalter reiben sich die Hände

cvt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Gerrie van der Walt/Unsplash

Ein Jahr nach der großen Sorge vor terroristischen Anschlägen sind Reiseziele wie die Türkei wieder beliebt bei Urlaubern aus Dänemark. Das miese Wetter in der Heimat forciert die Reiselust.

Am Montag hat die dänische Statistikbehörde Danmarks Statistik den aktuellen Index für Verbraucherpreise veröffentlicht – und macht unter anderem die Charterreisen dafür verantwortlich, dass die Inflation im Vergleich zum Januar 2017 nur um 0,7 Prozent zugelegt hat. Doch einen Preiskrieg bei den Reiseveranstaltern gebe es keineswegs, meint Jan Vendelboe, Direktor des Reiseanbieters Spies.

„Dass wir billigere Reisen als früher verkaufen, kann ich nicht bestätigen. Es läuft ganz gut und von einem Preiskrieg kann keine Rede sein“, sagt er. „Ich glaube, ich kann für die ganze Branche sprechen, wenn ich sage, dass es keinen Trend zum Preisabfall gibt“, so Vendelboe.

Er sieht die Branche im Gegenteil im Aufwind: „Niedrige Arbeitslosigkeit und mehr Geld in den Händen, kombiniert mit dem ziemlich tristen Wetter im Sommer und diesen Winter sorgen dafür, dass es gut läuft. Wir liegen deutlich über dem Verkauf von letztem Jahr“, sagt Vendelboe.

Die schlechten Zahlen im Index sind denn auch statistischen Details geschuldet. Der Herbst 2016 von terroristischen Anschlägen geprägt, die die Reiselust der Menschen in Dänemark eindämmten. Nachdem diese Angst über Neujahr abnahm, stiegen die Preise deutlich. Deshalb ist der Anstieg ein Jahr später von Dezember auf Januar im Vergleich deutlich niedriger ausgefallen.

Auch der dänische TUI-Pressesprecher Christian Grandjean bestätigt die deutlich gestiegene Nachfrage. Besonders Reisen in die Türkei waren von der Furcht vor Terroranschlägen betroffen – wodurch Reiseziele wie Spanien und Griechenland einen Boom erlebten. „Die Türkei kommt langsam wieder und man bekommt dort wesentlich mehr fürs Geld“, sagt Jan Vendelboe. Dies sei für das Gleichgewicht in der Branche nur zu begrüßen.

 

Mehr lesen

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Hurra, der Kindersegen ist ausgeblieben!“