EU-Bericht

Produktpiraterie kostet 3.900 Jobs in Dänemark

Produktpiraterie kostet 3.900 Jobs in Dänemark

Produktpiraterie kostet 3.900 Jobs in Dänemark

cvt/Ritzau
Alicante
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Die Pharmaindustrie leidet besonders unter Fälschungen. Foto: Unsplash

Besonders Medizin-Plagiate machen der dänischen Wirtschaft zu schaffen. Europaweit geht es um eine halbe Million Jobs, mahnt die zuständige EU-Agentur.

Fälschungen und Plagiate von Markenwaren sorgen EU-weit für Verluste von rund einer halben Million Arbeitsplätzen in elf Branchen. In Dänemark geht es um 3.893 Arbeitsplätze.

Zu dieser Zahl kommt das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) mit Sitz im spanischen Alicante in seinem Jahresbericht.

Darin wird der Verlust, den die Wirtschaft in der EU durch Produktpiraterie erleidet, genau beziffert. Die dänischen Unternehmen, die eingetragene Markenwaren in elf untersuchten Branchen vertreiben, verlieren demnach 6,17 Milliarden Kronen jährlich an die Fälscher – weil sie weniger Umsatz machen, als sie es tun würden, wenn die Fälschungen nicht am Markt wären.

Pharma- und Medizintechnik-Branche am schwersten betroffen

EU-weit geht es um 446 Milliarden Kronen. Besonders die Pharmaindustrie und die Medizintechnik-Branche sind betroffen – zwei Schwergewichte der dänischen Wirtschaft. Europaweit erleidet diese Branche Verluste von 3,06 Milliarden Kronen durch die Produktpiraten, teilt EUIPO mit.

In den elf untersuchten Branchen beläuft sich der Gesamtverlust durch die Fälscher auf 7,4 Prozent des Umsatzes. Untersucht wurden u. a. die Bereiche Medizin, Textilien, Kosmetik und Smartphones.

 

Es ist der zweite Bericht der EUIPO zu ökonomischen und sozialen Folgen der Produktpiraterie. Zweck sei es, „Entscheidungsträger dabei zu helfen, Lösungen für das Problem zu finden“, so Direktor Christian Achambeau in einer Pressemitteilung.

Im vorangegangenen Bericht waren 13 Branchen untersucht worden, in denen laut Behörde in Dänemark 8,6 Milliarden Kronen und 5.000 Jobs durch die Produktpiraten verloren gehen.

 

Die vier Arten der Produktpiraterie

  • Die sklavische Fälschung versucht, das Original genau zu kopieren. Die Verpackung sowie der Markenname sind häufig gleich. Bei kosmetischen oder pharmazeutischen Produkten sind die Inhaltsstoffe möglicherweise sogar identisch.
  • Plagiate tragen einen geringfügig geänderten Markennamen, z. B. Anagramme wie McDnoald’s oder optisch ähnliche wie SQNY. Teilweise stehen diese Produktnamen auf sklavischen Fälschungen und teilweise auf Produkten, die es vom Originalhersteller nicht (oder so nicht) gibt. In China ist die Kopier-Kultur unter dem Begriff Shanzhai bekannt.
  • Bei klassischen Fälschungen werden eine identische Verpackung und der Name des Herstellers benutzt. Die Inhaltsstoffe, die verarbeiteten Materialien und/oder die Verarbeitung hingegen sind meist (aber nicht notwendigerweise) minderwertig und manchmal nicht vorhanden oder gesundheitsschädlich.
  • Raubkopie und Schwarzkopie sind umgangssprachliche Bezeichnungen für rechtswidrige Kopien von urheberrechtlich geschütztem Material. Die Bezeichnungen beziehen sich meist auf Produkte der Medienbranche.

    Quelle: Wikipedia
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