Gesundheit
Novo Nordisk fürchtet Diabetes-Epidemie
Novo Nordisk fürchtet Diabetes-Epidemie
Novo Nordisk fürchtet Diabetes-Epidemie
Aus Sicht des Pharmaunternehmens kann eine stark steigende Zahl von potenziellen Kunden eine Gefahr für ihr Geschäft und dessen Entwicklung bedeuten.
Pharma-Gigant Novo Nordisk fürchtet auch weltweite Diabetes-Epidemie. Die muss man in den Griff bekommen, so der dänische Arznei-Riese, ansonsten könnten die öffentlichen Gesundheitsbudgets Novo-Produkte nicht mehr bezahlen.
Novo-Boss Lars Fruergaard Jørgensen stellt fest, dass Diabetes sich so schnell verbreitet, dass die öffentlichen Krankenkassen sich die heutige Behandlung auf Dauer kaum werden leisten können.
Eine geschwächte Zahlungsfähigkeit würde aber auch Novos Kerngeschäft untergraben und zu ernsten finanziellen Konsequenzen führen, schreibt Finans. Daher sei sich Novo Nordisk sehr bewusst, dass die Kosten nicht ausufern dürfen, da dies die Gefahr von niedrigeren Preisen und einem eingeschränkten Zugriff auf neue Medikamente birge.
Fruergaard verweist darauf, dass allein eine 25-prozentige Reduzierung des Problems Übergewicht die Zahl der Diabetiker im Laufe von 25 bis 30 Jahren um 100 Millionen reduzieren kann. Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Diabetiker von aktuell 450 auf 691 Millionen im Jahr 2045 steigen wird.
„Dann könnte man sich als Unternehmen zurücklehnen und sich darüber freuen, dass mehr Kunden kommen und dass das Geschäft wächst. Aber das ist eine etwas unsichere Zukunft, denn wenn deine Kunden keinen Erfolg haben, hast du es auch nicht“, so der Novo-Chef, der befürchtet, dass bei einem Diabetes-Boom politische Forderungen nach einem Maximalpreis für Insulin kommt.
Novo meint aber, dass das den Weg versperren würde für neue Medikamente. Generell verdiene die Gesellschaft daran, das Diabetes-Wachstum zu bremsen. Ein anonymer Anleger beschuldigt Novo der Doppelmoral, während der Chefverwalter des Skagen Fonds, Knut Gezelius, die Äußerungen lobt, weil man das Dilemma klar anspreche – und erklärt dass Novo Teil der Lösung, statt Teil des Problems sein will.
Danske Banks Experte Claus Henrik Johansen meint: „Nur rund zehn Prozent der Ausgaben für Diabetes sind Medikamente. Aber es ist einfach auf die Arzneifirmen zu schießen. Daher könnte eine Diabetes-Explosion auch zum Problem für diese werden.“