Aktuelles Gutachten
Nationalbank erwartet mehr Wachstum
Nationalbank erwartet mehr Wachstum
Nationalbank erwartet mehr Wachstum
Aktuelles Gutachten der dänischen Notenbank spricht von solidem Aufschwung. Warnung vor überhitzter Konjunktur – die Reformen wirken.
Jahrelang ist der Konjunkturmotor in Dänemark nach dem schweren Einbruch infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht richtig auf Touren gekommen. Die Wachstumsraten blieben unter dem Niveau in den Nachbarstaaten. Doch nun spricht auch die dänische Nationalbank in ihrer aktuellen Prognose zur Wirtschaftsentwicklung von einem starken Wachstum der dänischen Volkswirtschaft.
Die Notenbank geht von einem Wachstum des Bruttonationalprodukts von 2,3 Prozent im laufenden Jahr aus. Im vorangegangenen Lagebericht war die Nationalbank im März nur von einem Plus im Umfang von 1,6 Prozent ausgegangen. „Der Aufschwung der dänischen Wirtschaft ist solide und ausgewogen. Es bestehen gute Voraussetzungen, dass er sich fortsetzt, doch es ist wichtig, dass eine Überhitzung vermieden wird“, heißt es in der Kurzfassung der Prognose.
Mahnende Worte
Der oberste dänische Währungshüter, Nationalbankdirektor Lars Rohde, kommt mit mahnenden Worten – vermutlich auch mit der Regierung als Adressaten, die vor wenigen Tagen den Entwurf für den Staatshaushalt 2018 vorgelegt hat. „Wenn die dänische Konjunktur in den kommenden Jahren Hochkonjunktur hat, darf die Finanzpolitik die Nachfrage nicht weiter ankurbeln“, so Rohde und fügt hinzu, dass die Politiker jetzt alles unterlassen sollten, was in der Wirtschaft zur Überschreitung der Kapazitätsgrenzen beitragen könne. „Wir haben früher gesehen, dass die Überhitzung der Wirtschaft sich kräftig und plötzlich einstellt, wenn Hochkonjunktur herrscht“, erläuterte Lars Rohde in Verbindung mit der Vorstellung des Berichtes und gibt folgenden Rat: „Die Regierung sollte sich darauf einstellen, die finanzpolitischen Zügel zu straffen, um die Nachfrage bremsen zu können.“
Der Chef der Nationalbank geht davon aus, dass bereits in den kommenden Jahren die Produktionskapazitäten in Dänemark an ihre Grenzen stoßen werden , und es den Unternehmen Probleme bereiten werde, die erforderlichen Mitarbeiter einstellen zu können. Im Gutachten der Nationalbank wird darauf hingewiesen, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren, seitdem sich dort 2013 der Aufschwung eingestellt hatte, deutlich weiter verbessert hat.
Dazu beigetragen haben nach Ansicht der Nationalbank die Sozialreformen der vergangenen Jahre, die einen längeren Verbleib der Beschäftigten im Arbeitsleben gefördert haben. Man geht davon aus, dass sich die Beschäftigungslage weiter verbessert, allerdings in einem langsameren Tempo. Bis 2019 wird eine Zunahme der Beschäftigung um 60.000 Personen erwartet.
Immobilienmarkt positiv eingestuft
Die Situation auf dem Immobilienmarkt wird insgesamt positiv eingestuft, da die Preise und Zahl der Verkäufe zulegten. Beunruhigend sei aber weiterhin der Trend in Kopenhagen, wo das Preisniveau stärker als die disponiblen Einkommen gestiegen sei. Die ab 2021 geltende neue Besteuerung von Wohnimmobilien werde die Immobilienpreise stabilisieren.
In den kommenden beiden Jahren rechnet die Nationalbank mit etwas weniger Wachstum als 2017. 2018 werden 1,8 Prozent erwartet, 2019 1,7 Prozent.
Nach Einschätzung der Nationalbank profitiert Dänemark momentan vom weltweiten Wirtschaftsaufschwung. Besonders in der Eurozone habe sich das Wachstum beschleunigt. Die dänische Krone ist während der vergangenen sechs Monate stabil gewesen.