Betrugs-Anfrage

Jyske Bank lehnte Angebot ab

Jyske Bank lehnte Angebot ab

Jyske Bank lehnte Angebot ab

Silkeborg
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Foto: Mikkel Berg Pedersen/Ritzau Scanpix/Polfoto

Jyske Bank hat ein dubioses Angebot zum Geldverdienen mittels Steuerschwindel zwar abgelehnt, nicht aber die Finanzaufsicht verständigt. Bei der Sydbank war der Dividendenschwindel indes kein Thema. Wohl aber gab es Untersuchungen zu Geldwäsche-Geschäften.

Leiht uns kurzfristig eure Aktien und wir verschaffen euch zweistellige Millionenbeträge: Dieses Angebot hat die Jyske Bank 2014 zwar abgelehnt – die ganz offensichtlich dubiose Anfrage wurde aber nicht an die Finanzaufsicht weitergeleitet. Das hat der Direktor der Bank, Anders Dam, am Mittwoch gegenüber DR1 mitgeteilt.

„Die betreffende Bank wollte das Ganze für uns arrangieren. Wir sollten so gesehen keinen Finger rühren, um einen netten zweistelligen Millionenbetrag zu verdienen“, so der Direktor. Dreimal sei die Bank angefragt worden, am Handel mit Rückerstattungssteuern mitzuwirken. Die Gewinne hätten zwischen der durchführenden Bank und der Jyske Bank aufgeteilt werden sollen.

„Wir haben es aber nicht getan“

Zwar ist es in der Bankenwelt nicht ungewöhnlich, Aktienpakete zu verleihen. Doch die der Jyske Bank vorgeschlagenen Aktiengeschäfte hätten genau zum Zeitpunkt der Ausschüttung von Dividenden stattfinden sollen.

Diese Form des Aktienhandels spielte eine Hauptrolle beim europaweiten Steuerbetrug, der über eine Gesetzeslücke mindestens zwölf europäische Staatskassen um viele Milliarden Kronen erleichtert hat.

Auf die Frage, ob die Jyske Bank 2014 die Finanzaufsicht hätte informieren sollen, sagte Anders Dam: „Das könnte man sagen, aber wir haben es nicht getan.“ Mittlerweile denke man aber darüber nach, der Finanzaufsicht näheres über das dubiose Angebot mitzuteilen. Um welche Bank es sich handelte, wollte Dam gegenüber DR nicht mitteilen.

Auch die Sydbank nimmt Stellung

Hat auch die Sydbank Angebote erhalten, mit der Steuerschwindel-Masche Geld zu verdienen? „Die Sydbank bietet keine Aktien zum Leihen an. Das wissen unsere Kunden auch. Daher ist das keine Problemstellung, die uns betrifft“, so die Sydbank auf Nachfrage bezüglich betreffender Geschäfte wie „Securities lending“ und “Borrowing“.

Mit Blick auf den Geldwäscheskandal bei Danske Bank und der jüngsten Mitteilung von Jyske Bank zu dubiosen Anfragen sagte Bank-Geschäftsführerin Karen Frøsig am Mittwoch zu Ritzau Finans: „Ganz sicher hatten einige der Untersuchungen, die bei uns gemacht wurden, mit Geldwäsche zu tun. Aber ich habe keinerlei Kenntnis von konkreten Vorfällen.“

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