Dänische Energiewende

Dong verkauft Öl-und Gassektor für Milliarden

Dong verkauft Öl-und Gassektor für Milliarden

Dong verkauft Öl-und Gassektor für Milliarden

cvt/Ritzau
Fredericia
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Auf der Siri-Plattform. Foto: Dong

Der teilstaatliche Energiekonzern Dong hat einen Käufer für seine Öl- und Gassparte gefunden. Die Firma Ineos legt rund neun Milliarden Kronen auf den Tisch. Dong will sich künftig voll auf den Betrieb von Offshore-Windparks und Kraftwerken konzentrieren.

Der teilstaatliche Energiekonzern Dong hat einen Käufer für seine Öl- und Gassparte gefunden. Die Firma Ineos legt rund neun Milliarden Kronen auf den Tisch. Dong will sich künftig voll auf den Betrieb von Offshore-Windparks und Kraftwerken konzentrieren.

8,7 Milliarden Kronen will der britische Chemie-Konzern Ineos für die Öl- und Gassparte des dänischen Energieunternehmens Dong bezahlen. Das gibt Dong in einer Börsenmitteilung an. Laut Dong hat Ineos 2016 rund 266 Milliarden Kronen Umsatz gemacht – ist also ein gigantischer Spieler auf dem Markt.

 

 

 

Ineos

Der Chemiekonzern entstand 1998 dadurch, dass unter anderem der BP-Manager Jim Ratcliffe die petrochemische Sparte des BP-Konzerns kaufte und sich damit selbständig machte. Er hält bis heute 60 Prozent der Anteile. Das Unternehmen hat drei Hauptsitze, in London, in der Schweiz und in Texas. Nach der Übernahme der 440 Dong-Mitarbeiter werden rund 18.000 Menschen für Ineos arbeiten.

 

Dong

Dong sitzt in Fredericia und war bis 2014 zu 76 Prozent in Staatsbesitz. 2014 wurde ein Verkauf von 19 Prozent der Anteile an die Investmentbank Goldman Sachs sowie zwei von dieser Bank kontrollierte Rentenfonds beschlossen. Daraufhin verließen die Volkssozialisten die damalige Regierungskoalition.

Fachwissen mitverkauft: 440 Mitarbeiter arbeiten künftig für die Briten

„Seit wir 2016 den Beschluss gefasst haben, unser Upstream-Geschäft (Gewinnung und Produktion, Red.) mit Gas und Öl zu verkaufen, haben wir zielgerichtet daran gearbeitet, die beste Transaktion zustande zu kriegen, indem wir das Geschäft als Ganzes verkaufen, einen fairen und vernünftigen Preis bekommen und sicherstellen, dass das Gas- und Ölgeschäft sich auf lange Sicht entwickeln können“, schreibt Dong-Geschäftsführer Henrik Poulsen. All dies sei bei dem Deal mit Ineos der Fall.

440 Mitarbeiter wechseln durch den Verkauf den Arbeitgeber. Rund 100.000 Tonnen Öl produziert Dong, 70 Prozent davon aus norwegischen Ölfeldern.

Ineos selbst teilt mit, dass mit dem Kauf nicht nur die Ölsparte gesichert werden sollte – sondern dass es auch um das Fachwissen der Mitarbeiter ging, die künftig für die Briten arbeiten. „Wir freuen uns, ein wettbewerbsfähiges, gut geführtes Geschäft kaufen zu können mit einem erfolgreichen und erfahrenen Team und einem starken Portfolio in der Nordsee“, schreibt Ineos-Geschäftsführer Jim Ratcliffe in einer Pressemitteilung.

Der Verkauf an die Briten gestaltet sich unterdessen als vergleichsweise kompliziertes Geschäft – weil Dong in der Nordsee zahlreiche Verpflichtungen eingegangen ist, unter anderem was die umweltgerechte Entfernung von Ausrüstung anbelangt.

Neben dem Ölhafen in Fredericia gehören zum Geschäft mit den Briten eine Reihe von Ölbohrlizenzen in der Nordsee. Unter anderem betreibt Dong das große Siri-Feld und einen Teil des Ormen Lange-Felses in Norwegen. 2016 produzierte Dong 36,6 Millionen Tonnen Öl, was ein Betriebsergebnis von 6,5 Milliarden Kronen einbrachte. Vor dem Verkauf hat Dong 6.200 Mitarbeiter.

Der Name Dong steht für Dansk Olie og Naturgas (Dänisches Öl und Naturgas). Ob das Unternehmen den Namen nach dem Verkauf beider Sparten behalten wird, ist noch unklar.

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