Gutes Jahr 2017

Dänische Landwirte bauen Schulden ab

Dänische Landwirte bauen Schulden ab

Dänische Landwirte bauen Schulden ab

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Aabenraa
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Gewinne in Milliardenhöhe: 2017 war ein so gutes Jahr für die Bauern in Dänemark, das die Betriebe nun gegen die aktuell niedrigen Preise robuster sind, sagt der Vorsitzende von Landbrug & Fødevarer, Martin Merrild.

Nun ist es auch durch Zahlen belegt: 2017 war ein sehr gutes Jahr für die meisten dänischen Bauern. Ein Großteil von ihnen nutzte dies, um Schulden abzubauen.

Laut der Denkfabrik und Beraterfirma der dänischen Landwirtschaft, Seges, wird  2017 für die dänischen Landwirte unterm Strich einen Gewinn von 5,8 bis 6,8 Milliarden Kronen bringen – nach Abzug des Gehalts, aber vor Verzinsung des Eigenkapitals. 

Das ist deutlich mehr als 2016, wo unterm Strich ein Minus von 1,7 Milliarden Kronen herauskam. Das zeigt eine Seges-Analyse, in die 962 Betriebsbilanzen eingeflossen sind. Das positive Ergebnis wurde vom dänischen Bauernverband, Landbrug & Fødevarer (LF) erwartet. Ebenso die Tatsache, dass bei den Preisen nun wieder eine Flaute angesagt ist, weil das hohe Niveau des letzten Jahres zu einer Mehrproduktion geführt hat, was fallende Preise zur Folge hatte.

Die Seges-Analyse zeigt aber auch von Betrieb zu Betrieb enorme Unterschiede – ebenso zwischen den  Produktionsbereichen. Die Schweine- und Milchbauern haben 2017 klar am meisten verdient. Bei ihnen ging das Betriebsergebnis im letzten Jahr im Durchschnitt um 1,1 bis 1,5 Millionen Kronen hoch.

Hohes Produktionswachstum und höhere Dünger-Normen

Seges-Chef Klaus Kaiser hebt neben den guten Preisen ein hohes Produktivitätswachstum und höhere Dünger-Normen als Gründe hervor.

Interessant ist, dass die Bauern durch die Bank ihre Schulden reduziert haben, so wie es die Berater auch empfohlen haben. So ist die Gesamtschuldenlast der Ganzzeitbetriebe von 240 Milliarden Kronen um rund vier Milliarden gesunken. Unter anderem wurden die sogenannten  Kassen- oder Dispositionskredite reduziert, was die Bauern für die kommende Zeit mit niedrigeren Preisen weniger anfällig macht. Auch die teuersten Bankkredite wurden getilgt.

Der Vorsitzende von  LF, Martin Merrild, ist nach einigen schweren Jahren  für die Landwirtschaft mit  2017 zufrieden: „Die Zahlen belegen, dass die Bauern großes Verantwortungsbewusstsein an den Tag gelegt haben, indem sie durch die Mehreinnahmen primär Schulden abgebaut und ihre Betriebe robuster gemacht haben.  Das ist besonders wichtig, weil die Preise auf ein niedrigeres Niveau gesunken sind – und es ist ja keinesfalls gegeben, dass die Zinsen historisch niedrig bleiben.“

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