Fernwärme

Dänemark: Zwei von drei Geothermieanlagen funktionieren nicht

Dänemark: Zwei von drei Geothermieanlagen funktionieren nicht

Zwei von drei Geothermieanlagen funktionieren nicht

Kopenhagen/Nordschleswig
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Die Stadt Aarhus will, dass die A. P. Møller Holding eine Erdwärmeanlage aufbaut und betreibt. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Erdwärme scheint auf den ersten Blick die regenerative Fernwärmeversorgung der Zukunft zu sein. Doch bis auf Weiteres sind aufgrund technischer Probleme zwei von drei Geothermieanlagen außer Betrieb.

Erdwärme soll Fernwärmekunden mit regenerativer Energie versorgen und fossile Brennstoffe einsparen helfen. Wie die Zeitung „Ingeniøren“ berichtet, funktionieren jedoch zwei von drei Anlagen in Dänemark nicht – und zwar in Sonderburg und auf Amager. In Viborg kam dem Blatt zufolge eine fehlgeschlagene Explorationsbohrung den Fernwärmekunden teuer zu stehen. Nur die Erdwärme-Anlage in Thisted funktioniert derzeit ohne Probleme.

Auch die beiden Städte Aalborg und Aarhus haben die Absicht, jeweils eine 100 Megawatt-Anlage zu bauen, die Kunden mit Fernwärme versorgt. Erling Stenby, Fachmann für Öl- und Gasgewinnung an der Dänischen Technischen Universität (DTU) rät in diesem Zusammenhang großen Fernwärmegesellschaften dringend, sich mit Fachleuten zu beraten, sowohl beim Aufbau als auch während des Betriebs der Anlage.

Im Gegensatz zum Erdöl ist das Geld  in diesem Geschäft knapp, es reicht nicht für viele Reparaturen.

Erling Stenby, Dänische Technische Universität

Stenby sagt: „Die Probleme in Sonderburg und auf Amager zeigen, dass der laufende Betrieb schnell schiefgehen kann, wenn man nicht weiß, womit man es zu tun hat. Und im Gegensatz zum Erdöl ist das Geld  in diesem Geschäft knapp, es reicht nicht für viele Reparaturen.“

Deshalb sei es wichtig, Experten zurate zu ziehen, die etwas vom geologischen Untergrund, von den Anlagen und der Bohrtechnik verstünden.

Die Stadt Aarhus ist mit der A. P. Møller Holding eine Partnerschaft eingegangen. Letztere verantwortet den Aufbau und Betrieb der Erdwärme-Anlage. A. P. Møller vermeldete 2018, die Holding wolle einen zweistelligen Milliardenbetrag in den Ausbau der Geothermie investieren. Die Stadt Aalborg will den Aufbau ihrer Anlage ausschreiben und den Betrieb selbst in die Hand nehmen.

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