Export

Banken und Industrie: Es läuft gut

Banken und Industrie: Es läuft gut

Banken und Industrie: Es läuft gut

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Der dänische Export hat Gegenwind bekommen. Foto: Scanpix

Nach dem Konsum kurbelt nun auch der dänische Export das Wachstum an. Danfoss sieht bessere Bedingungen denn je.

Nach dem Konsum kurbelt nun auch der dänische Export das Wachstum an. Danfoss sieht bessere Bedingungen denn je.

Für die größten Banken des Landes sowie für den dänischen Industrieverband DI ist der Kurs fürs laufende Jahr und wahrscheinlich auch darüber hinaus abgesteckt: Exportboom und dänisches Wachstum.
Laut DI steuern die dänischen Unternehmen dem besten Exportjahr seit 2011 entgegen. Für dieses Jahr erwartet der Verband ein Exportwachstum von satten 4,5 Prozent. Das ist etwa doppelt so viel, wie es die Prognose der Regierung erwartet und deutlich über den 1,7 Prozent der vergangenen beiden Jahre. DI meint, dass es auf den Exportmärkten aktuell bedeutend besser aussieht als noch vor drei Monaten.

Als Gründe werden unter anderem die für die EU positiven Wahlen in den Niederlanden und Frankreich genannt – und dass US-Präsident Donald Trump seine Ankündigungen mit Zoll-Barrieren etc. (noch) nicht umgesetzt hat. Zudem geht es in den kriselnden Ländern Russland und Brasilien voran. Gut für die rund 775.000 dänischen Arbeitsplätze, die laut DI vom Export abhängig sind. Auch der Chefökonom von Danske Bank, Las Olsen, ist sehr optimistisch, nachdem der Export in den vergangenen Jahren doch enttäuscht habe. Er meint gar, dass ein Wachstum von fünf Prozent nicht unrealistisch wäre.

Dass der Wachstumszug Fahrt aufnimmt, merken die großen Unternehmen wie beispielsweise Danfoss. Der scheidende Danfoss-Chef Niels B. Christiansen legte in der ersten Quartalsbilanz 2017, die gleichzeitig seine letzte sein wird, das beste Danfoss-Wachstum der vergangenen 25 Quartale vor: „Wir teilen die Auffassung, dass wir auf dem Weg in eine Periode sind mit etwas besseren Wachstumsbedingungen, als wir sie bisher gehabt haben.“

Dieser fast schon sprudelnde Optimismus könnte schon allein ein Wachstumsmotor sein für die dänische Wirtschaft. Das belegen auch zwei Stimmungs-Barometer von Danske Bank und Nordea unabhängig voneinander. In den vergangenen beiden Jahren habe primär der Konsum als Antrieb gedient. Mit einem Export-Boom hätte das Wachstum eine solidere Grundlage. Laut Danske Bank könnte der steigende Export dazu führen, dass das generelle Wachstum für dieses Jahr nicht nur, wie prognostiziert, 1,7, sondern 2 Prozent betragen wird am Ende des Jahres. Chefökonom Las Olsen stellt  fest, dass es global genug Dinge gibt, die zu Besorgnis Anlass geben könnten: „Aber der Aufschwung in Europa ist intakt, und das ist das Wichtigste.“ Das führt dazu, dass viele Firmen planen, neue Mitarbeiter einzustellen.

Laut DI-Chefberater Allan Sørensen rechnet man allgemein damit, dass nun eine Periode mit normalem Export-Zuwachs kommen wird: „Wir haben eine lange Zeitspanne gehabt, in der das Augenmerk darauf gerichtet war, die Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen. Es scheint, dass dies einen Effekt gehabt hat.“ Chefökonom Niels Rønholt von Jyske Bank zeig sich gegenüber Jyllands-Posten auch optimistisch, da 2017 sich sehr gut entwickeln würde:
„Es läuft global den richtigen Weg. Aber man kann sich ja immer fragen, wie lange das anhält.“

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