Kleidung aus Kambodscha

40 Näherinnen fallen in dänischer Fabrik vor Erschöpfung in Ohnmacht

40 Näherinnen fallen in dänischer Fabrik vor Erschöpfung in Ohnmacht

40 Näherinnen fallen in dänischer Fabrik vor Erschöpfung in Ohnmacht

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Arbeiterinnen aus einer Fabrik, in der die dänische Modemarke Bestseller produzieren lässt, berichten von 10 bis 12 Stunden-Schichten, in denen sie nur einmal essen dürfen. Das Unternehmen kümmert sich nach eigener Aussage um die Situation.

Arbeiterinnen aus einer Fabrik, in der die dänische Modemarke Bestseller produzieren lässt, berichten von 10 bis 12 Stunden-Schichten, in denen sie nur einmal essen dürfen. Das Unternehmen kümmert sich nach eigener Aussage um die Situation.

Ein T-Shirt, Hosen oder Schuhe von Bestseller, Puma, North Face oder Nike, sind vermutlich in fast jedem Kleiderschrank zu finden.

Doch in den Fabriken in Kambodscha, wo ein Teil der Kleidung hergestellt wird, arbeiten die Menschen unter so schlechten Bedingungen, dass in den vergangenen sechs Monaten mehr als 500 Näherinnen wegen Erschöpfung Ohnmächtig geworden sind und ins Krankenhaus mussten.

Das berichten das dänische Medien- und Forschungszentrum „DanWatch“ und die britische Zeitung „The Guadrian“, die eine Reihe von Fabriken in Kambodscha besucht haben, darunter auch eine Fabrik in der die dänische Modemarke Bestseller seine Kleidung produzieren lässt.

Einige der Näherinnen, die während der Arbeit das Bewusstsein verloren hatten, sagten zu den Medien, dass sie sich während der Arbeit müde und schwach fühlen und dauerhaft hungrig seien. Dies liege unter anderem daran, da sie während ihrer 10 bis 12 Stunden Schicht nur ein einziges Mal essen dürfen.

Eine der Näherinnen aus der Fabrik, die für die dänische Modemarke Bestseller produziert, sagt: „Ich habe fast den gesamten Tag Hunger, manchmal nehme ich mir eine Kleinigkeit versteckt mit an meinen Arbeitsplatz, doch das ist nicht erlaubt, dafür kann man gefeuert werden.“

Bestseller bestätigt Vorfälle

Der Kommunikationschef von Bestseller, Jesper Stubkier, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau, dass Firmenvertreter bei einem Besuch der Fabrik im Februar 2017 selbst Zeugen davon wurden, dass einige Mitarbeiterinnen ohnmächtig wurden. Bei einem Gespräch mit den Arbeitern, einige Wochen später bestätigten diese der Firma, dass es rund 40 Fälle von Näherinnen gegeben habe, die aufgrund von Erschöpfung bewusstlos wurden, 12 von ihnen wurden ins Krankenhaus gebracht.

„Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass wir im ständigen Dialog mit unseren Lieferanten sind und sie so oft wie möglich besuchen, um zu sehen, ob sie die Anforderungen erfüllen. Dass Vorfälle wie diese vorkommen, ist natürlich bedauerlich, aber die Hauptsache ist, dass wir uns um die Situation kümmern“, sagt Stubkier.

Mehr lesen