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Verbraucherschutzbeauftragte geht gegen Influencer vor

Verbraucherschutzbeauftragte geht gegen Influencer vor

Verbraucherschutzbeauftragte geht gegen Influencer vor

Ritzau/hm
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Die dänische Verbraucherschutzbeauftragte hat vier Influenzer angezeigt, denn so uneigennützig waren die Beiträge in den sozialen Medien nicht, wie auf dem ersten Blick gedacht. Foto: Yui Mok/PA Images/Ritzau Scanpix

Christina Toftegaard Nielsen hatte gewarnt und dann 37 Influencer genauer unter die Lupe genommen. Vier hat sie bei der Polizei angezeigt. Der Grund: So uneigennützig waren die Beiträge in den sozialen Medien nicht, wie auf dem ersten Blick gedacht.

Dänemarks Verbraucherschutzbeauftragte (forbrugerombudsmand) Christina Toftegaard Nielsen hat zum ersten Mal vier sogenannte Influencer angezeigt, die mit ihren Texten, Fotos und Videos in den sozialen Medien viele Tausend Menschen erreichen. Laut TV2 kann die Anzeige zu einem Bußgeld führen.

Nielsen wirft den vier Personen unlauteren Wettbewerb vor, sie sollen gegen das Verbot verdeckter Werbung verstoßen haben. Der Verbraucherschützerin zufolge haben die Influencer nicht deutlich genug auf den kommerziellen Hintergrund ihrer Beiträge hingewiesen – die Influencer verdienten Geld mit ihren Beiträgen.  

Nielsen zufolge war der Hinweis, dass es sich um Werbung handelt, erst am Ende des Beitrags zu finden oder bei Instagram hinter mehreren sogenannten „hashtags“ versteckt. Zudem seien Wörter wie beispielsweise „spons“ oder „ad“ benutzt worden, anstelle deutlicher Begriffe wie Werbung oder Anzeige.

37 Influencer unter der Lupe

Die Verbraucherschutzbeauftragte hatte die Beiträge von 37 Influencern in den sozialen Medien überprüft. Diese wurden stichprobenartig aus den Influencern ausgewählt, die mehr als 100.000 sogenannte Follower aufweisen konnten – also Internetnutzern, die sich aktiv für die Beiträge interessieren. Zum anderen befanden sich unter den 37 Influencern welche, die bereits auf die Regeln hingewiesen wurden.

Neben den vier Personen, die angezeigt wurden, wurden zehn ermahnt und acht auf die Regeln hingewiesen.

Nielsen betonte, ihre Organisation habe im Vorfeld auf die Aktion hingewiesen, in der Hoffnung, keine Beiträge zu finden, die nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet sind.

Die Vorsitzende der dänischen Blogger, Lisbeth Kiel, steht hinter der Aktion der Verbraucherschutzbeauftragten. „Wenn du mehr als 100.000 Follower hast, solltest du die Regeln kennen“, so Kiel. Sie geht aber davon aus, dass die meisten Blogger nach der Aufklärungskampagne der Verbraucherschützerin die Regeln im Kopf haben.

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