Im Durchschnitt stehen Kunden in dänischen Supermärkten rund 60 Prozent weniger Waren zur Auswahl als in anderen europäischen Ländern. Der Unterschied zu Deutschland ist besonders groß. Zu viel Discount – und zu vorsichtige Einzelhändler, meinen Experten.

Viele Dänen im Urlaub südlich der Grenze fragen sich, warum die Supermärkte dort so viel abwechslungsreicher sind als die heimischen. Die Antwort ist klar: Die dänischen Supermärkte haben im Durchschnitt 60 Prozent weniger Waren. Das schreibt die Tageszeitung Politiken. Die neuen Zahlen stammen aus einer von der Analysenfirma GfK aktuell durchgeführten Untersuchung.

Der größte Unterschied im Vergleich liegt zwischen den dänischen und deutschen Supermärkten. Ganze 80 Prozent mehr Waren haben die Geschäfte südlich der Grenze. „In Dänemark haben wir die schlechteste Warenauswahl von allen Ländern, die an der Analyse teilgenommen haben“, sagt der Direktor des Vereins der Lebensmittellieferanten (DLF), Niels Jensen zu Politiken.

2012 haben die einzelnen Supermärkte noch sechs von zehn neue Produkte in ihrem Sortiment aufgenommen. Zwei Jahre später waren es noch vier von zehn. „Der Drang der Konsumenten zu Discountwaren und den Einkauf um die Ecke zu tätigen ist dafür verantwortlich, dass die Warenauswahl so niedrig ist“, schätzt die Trednexpertin, Louise Byg Kongsholm. Ihr zufolge möchten die Konsumenten gerne neue Ware in den Märkten sehen – kaufen jedoch trotzdem nur das, was sie schon kennen.