Lebenshaltungskosten
Sinkende Rohstoffpreise: Ende der Inflation in Sicht
Sinkende Rohstoffpreise: Ende der Inflation in Sicht
Sinkende Rohstoffpreise: Ende der Inflation in Sicht
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Die Kosten für die Produktion fallen: Expertinnen und Experten sehen Anzeichen dafür, dass die Verbraucherpreise nicht weiter steigen werden. Sie erklären, was der Wettbewerb damit zu tun hat.
Um mehr als 8 Prozent sind die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen. Eine seit Jahrzehnten nicht gesehene Inflation hat Dänemark erfasst. Doch ein Ende ist in Sicht – das meinen jedenfalls einige dänische Ökonominnen und Ökonomen laut „Politiken“.
Einige Rohstoffe sind wieder deutlich billiger geworden, um 10 bis 50 Prozent sind die Preise gefallen, sagt Tom Bundgaard, Chaefanalytiker bei der Rohstoffanalytik-Agentur Mintec.
Eine Rakete, die auch wieder herunterkommt
Palmöl, Weizen und Holz gehören dazu. „Wenn die Rohstoffpreise steigen, ist das immer wie eine Rakete, weil die Märkte in Panik geraten. Dann macht die Preiskurve ein umgekehrtes V, was heißt, dass sie steil ansteigt, dann aber auch wieder abstürzt, wenn die Spitze erreicht ist“, sagt Bundgaard zu „Politiken“ und prophezeit, dass dies nun auch der Fall sein werde.
Die Preise seien, auch schon vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine, irrational angestiegen.
„Preisblase“ wird platzen – aber noch lange nachwirken
Henning Otte Hansen, Chefberater vom Institut für Nahrungsmittel- und Ressourcenökonomie an der Uni Kopenhagen, wählt mit der „Preisblase“ ein anderes Bild für dasselbe Phänomen.
Die Blase werde bald schon platzen, meint er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Ritzau“. Mit sofortigen Preisnachlässen sei deshalb aber nicht zu rechnen.
„Es dauert oft länger, bevor sich das auf unsere Lebensmittelpreise im Einzelhandel niederschlägt“, sagt er. Zwei bis drei Jahre könne es noch dauern, bis das Niveau wieder „normal“ sei.
Hansen: Milch und Fleisch bleiben teuer
Doch schon in einem halben Jahr würden die Produkte in den Supermärkten wieder ein wenig billiger sein als jetzt. Der Einzelhandel sei in der Regel schnell dabei, die Preise anzuheben – lasse sich beim Herunterstufen dann aber viel Zeit.
„Auf lange Sicht werden die tatsächlichen Preise für Nahrungsmittel aber sinken. Denn die Preise steigen weniger schnell an als die Inflation“, sagt Hansen, der vorerst allerdings weitere Preisanstiege bei Milchprodukten und Fleischwaren vorhersieht.
Danske Bank: Marktwirtschaft regelt Preisniveau
Louise Aggerstrøm Hansen, Verbraucherökonomin bei der Danske Bank, sieht die gesättigte Weltwirtschaft als Grund für sinkende Rohstoffpreise: „Das Wachstum lässt nach, und das sorgt letztlich dafür, dass die Preise nachlassen, auch hierzulande“, sagt sie.
Dank des Wettbewerbs bestehe kaum die Aussicht, dass die Unternehmen die hohen Verbraucherpreise für Produkte, die inzwischen wieder günstiger hergestellt werden, auf Sicht aufrechterhalten können – denn wenn eine Kette für ein Produkt die Preise senkt, sehen sich andere gezwungen, nachzuziehen.