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Nach 16 Monaten: Preise für Sommerhäuser fallen

Nach 16 Monaten: Preise für Sommerhäuser fallen

Nach 16 Monaten: Preise für Sommerhäuser fallen

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Der Verkauf von Ferienhäusern hat im vergangenen Jahr einen Rekord erreicht. Die Preise sind im Vergleich zu 2019 um 65 Prozent gestiegen. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Während und nach der Pandemie sind die Preise für Ferienhäuser in die Höhe geschossen. Jetzt, wo die Menschen wieder reisen können, sinken sie.

Dass sich die Einschränkungen nach der Corona-Pandemie wieder lockern, scheint nun auch auf den Markt für dänische Ferienhäuser abzufärben.

Nach fast eineinhalb Jahren ununterbrochenen Anstiegs sind die Preise für Ferienhäuser im vergangenen Monat gesunken – auf nationaler Ebene von Juli bis August um durchschnittlich 0,3 Prozent. Dies geht aus den Zahlen von „Boligsiden“ hervor, die Nykredit um saisonale Schwankungen berichtigt hat.

Lockdown kurbelte Markt an

Die Wohnungsmarkt-Ökonomin Mira Lie Nielsen hält es für normal, dass die Preise für Sommerhäuser leicht sinken.

Wir haben den Höhepunkt erreicht und erwarten, dass die Preise in den kommenden Monaten und Jahren fallen werden.

Mira Lie Nielsen, Ökonomin

Der Markt für Ferienhäuser hat während der Pandemie eine außergewöhnliche Phase durchlaufen, mit Rekordverkäufen im vergangenen Jahr und hoher Aktivität Anfang 2021.

„Dies wurde natürlich dadurch ausgelöst, dass man nicht verreisen konnte und die Ferien zu Hause verbringen musste, und deshalb entschieden sich außerordentlich viele Menschen für den Kauf eines Ferienhauses“, sagt sie.

„Jetzt ist die dringende Notwendigkeit, eine Ferienwohnung zu finden, verschwunden, weil die Menschen wieder reisen können. Gleichzeitig sind die Preise vielerorts so stark gestiegen, dass es einen Mangel an Käufern gibt.“

Preise werden weiter sinken

Mira Lie Nielsen schätzt, dass die Preise im Allgemeinen rückläufig sein werden. Wer also vor Kurzem ein Haus gekauft hat und schon wieder an einen Verkauf denkt, riskiert, Geld zu verlieren.

„Wir haben den Höhepunkt erreicht und erwarten, dass die Preise in den kommenden Monaten und Jahren fallen werden. Wenn sie in kurzer Zeit um 25 bis 30 Prozent steigen, wird es zu einem Rückgang kommen, wenn die außergewöhnliche Nachfrage nachlässt“, so die Ökonomin von Nykredit.

Auch die Preise für Häuser und Wohnungen gleichen sich an. Sie stiegen von Juli auf August „nur“ um 0,2 bis 0,3 Prozent.

Die Bedenken, ob es sich um eine regelrechte Immobilienblase handelt, werden dadurch sicherlich geringer.

Michael Svarer, Wirtschaftsprofessor

Dies steht im Einklang mit den Entwicklungen der vergangenen Monate, als sich der Markt beruhigt hat.

„Die Zahl der Transaktionen ist im Frühjahr und Sommer zurückgegangen, und gleichzeitig haben die Preise ein Niveau erreicht, an dem sich weniger Käufer beteiligen können. Deshalb sehen wir eine gedämpfte Entwicklung“, sagt Mira Lie Nielsen.

Regulierung bisher nicht erforderlich

Nach Ansicht des Wirtschaftsprofessors und ehemaligen Chefberaters Michael Svarer hat die Verlangsamung der Preisentwicklung der Regierung ein zusätzliches Argument gegeben, nicht einzugreifen.

„Die Bedenken, ob es sich um eine regelrechte Immobilienblase handelt, werden dadurch sicherlich geringer. Die Befürchtung ist, dass der Wert so schnell steigen, dass die Menschen zu Spekulationszwecken kaufen und die Immobilienpreise künstlich hochhalten. Vor diesem Hintergrund verringert der Preisrückgang die Notwendigkeit einer Regulierung“, erklärt er gegenüber der Nachrichtenagentur „Ritzau“.

Es sind jedoch wahrscheinlich weitere Beobachtungen erforderlich, um sicher zu sein, dass es sich um einen anhaltenden Trend handelt, fügt Michael Svarer hinzu.

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