Berufsausbildung

Geringes Interesse bei Studierenden für Deutsch-Studiengänge

Geringes Interesse bei Studierenden für Deutsch-Studiengänge

Geringes Interesse für Deutsch-Studiengänge

hm/FLA
Kopenhagen
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Das Interesse an Deutsch-Studiengängen sinkt in Dänemark. Foto: Kristensen Lasse/Polcreative/Ritzau Scanpix

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Nachdem es im vergangenen Jahr etwas bergauf gegangen ist, ist in diesem Jahr offenbar das Interesse daran, Deutsch zum Teil des Berufs zu machen, bei dänischen Bewerbern abgeflaut. Die Branchenverbände der Unternehmen sehen dies mit Sorge.

Nachdem im vergangenen Jahr in Dänemark das Interesse an Deutsch-Studiengängen etwas gestiegen war, zeigen die diesjährigen Zahlen in die andere Richtung. Dies berichtet die Zeitung „Flensborg Avis“. Mitte der Woche hatten die Studienbewerber im Königreich ihre Zu- bzw. Absagen für ihre Wunschausbildungen erhalten.

Insgesamt hatten sich 105 Personen um einen Deutsch-Studienplatz beworben, im vergangenen Jahr waren es 153. 65 Bewerberinnen und Bewerber hatten sich in diesem Jahr für einen klassischen Bachelor-Studiengang Deutsch mit Augenmerk auf Sprache und Kultur in Odense, Aarhus und Kopenhagen entschieden – die anderen für den Studiengang Internationale Unternehmenskommunikation mit Sprachrichtung Deutsch, den die Universitäten in Odense und Aarhus anbieten. Auf den eher klassischen Bachelor entfielen im vergangenen Jahr der Zeitung nach 86 Bewerber –  auf die Wirtschaftsstudiengänge 67.

Mads Eriksen, Abteilungsleiter beim Branchenverband Dansk Erhverv für Ausbildung und Forschung, betrachtet die Entwicklung mit Sorgen. Viele Unternehmen spürten, dass es einfacher sei, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen, wenn die Mitarbeiter Deutsch könnten, so Eriksen in „Flensborg Avis“. Deutschland ist für Dänemark Exportland Nummer zwei nach den USA.

Deutschlehrer nähern sich der Rente

Das Problem sei, so Eriksen, dass die Deutschlehrer in den Gymnasien und Volksschulen langsam in die Jahre kämen und immer weniger junge Deutschlehrerinnen und -lehrer nachrückten.

Mette Fjord Sørensen, Vizedirektorin des Branchenverbandes Dansk Industri, weist darauf hin, dass die Unternehmen im Verband Mitarbeiter suchten, die als Ingenieure und Elektriker neben ihrem Sachverstand auch Deutschkenntnisse mitbringen. Wenn es aber keine Lehrer mehr in den Schulen gebe, dann führe dies zur Sorge bei Dansk Industri.

 

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