Danske Bank

Geprellte Anleger

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Ritzau/hm
Kopenhagen
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Die Bank hat ihre Kunden schlecht beraten, die Polizei für Wirtschaftskriminalität sieht einen schweren Verstoß. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Die Danske Bank hat ihre Kunden Finanzprodukte verkauft, wohl wissend, dass diese ein Minusgeschäft sind. Die Finanzaufsicht hat die Polizei für Wirtschaftskriminalität gebeten, sich der Sache anzunehmen und schrieb der Bank vorsorglich, sie solle Geld bereitstellen.

Ein schlechter Investitionstipp der Danske Bank hat für das Bankhaus nun ein polizeiliches Nachspiel. Die dänische Polizeieinheit für Wirtschaftskriminalität und organisiertes Verbrechen Søik (bagmandspoliti) beschuldigt  Danske Bank der Irreführung.

Im Zentrum der schon länger bekannten Affäre steht das Finanzprodukt „Flexinvest Fri“. Danske Bank verkaufte ihren Kunden das Produkt, obwohl die Bank selbst annahm, dass ihre Kunden Geld verlieren würden. Die Bank hatte nämlich die Gebühren erhöht, wohlwissend, dass diese die Renditen auffressen.

Der Polizei zufolge hatte Danske Bank im Zeitraum von Januar 2017 bis November 2018 insgesamt 12.343 Kunden  über das Finanzprodukt falsch beraten. Alles in allem investierten diese 8,8 Milliarden Kronen. Die Polizeieinheit Søik wirft dem Bankhaus nun einen Verstoß gegen den Investorenschutz im Wertpapierhandel vor.

Finanzaufsicht: Geld bereitstellen

Bevor sich Søik der Sache annahm, hatte die Finanzaufsicht (Finanstilsyn) die Angelegenheit untersucht und einen schweren Verstoß gegen Verbraucherschutzregeln gesehen. Die Aufsicht zeigte Danske Bank daraufhin an.

Chris Vogelzang, Chef der Danske Bank, teilte  mit, dass man die Beschuldigung von Søik erwartet habe und man mit der Polizei zusammenarbeite. Die Bank hat angekündigt, die betroffenen Kunden zu entschädigen und stellt dafür 400 Millionen Kronen bereit. Gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau gab Danske Bank an, dass rund die Hälfte der Kunden entschädigt wurde. Im Hinblick auf ein Bußgeld teilte die Bank mit, die Finanzaufsicht habe die Bank gebeten, Geld bereitzustellen.

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