Investitionsstrategien

Die Frauen sitzen (bald) auf dem Geld

Die Frauen sitzen (bald) auf dem Geld

Die Frauen sitzen (bald) auf dem Geld

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Aabenraa
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Die Vermögen der Frauen wachsen stärker als die der Männer. Foto: dpa

Die größte dänische Bank will den Frauen als Investorinnen ein größeres Augenmerk schenken.

Die größte dänische Bank will den Frauen als Investorinnen ein größeres Augenmerk schenken.

Die Frauen sitzen auf dem Geld! Oder geben es zumindest aus! Man(n) hat das immer gewusst, aber nun ändert die größte dänische Bank, Danske Bank, ihren Kurs und zielt direkt auf das enorme Potenzial des  sogenannten „schwachen Geschlechts“ ab. Das hat damit zu tun, dass die Vermögen der Frauen stärker wachsen als die der Männer und heute global schon 30 Prozent der Gesamtvermögen ausmachen.

Bisher war die Investitionstrategie eher auf das starke Geschlecht ausgerichtet. Der Kapitalmarkt war primär  Männersache. Aber Danske Bank  will nun die vermögenden Frauen besser verstehen und ansprechen können und arbeitet daher an einem engeren Dialog und Events, speziell auf die weiblichen Anleger ausgerichtet, schreibt das Wirtschaftsblatt „Børsen“. Prognosen sagen, dass die Vermögen der Frauen nicht nur schneller wachsen als die der Männer. Nein, in 20 Jahren werden sie die Männer hinsichtlich des Volumens gar übertrumpfen.  Die gängige Auffassung ist immer, dass die Männer investieren, während die Frauen das Geld ausgeben. Aber immer mehr Frauen legen ihr Kapital gekonnt(er) an.

Zu maskulin agiert

Dansk Bank hat eingesehen, dass man bisher wohl etwas zu maskulin agiert hat, so Marlene Nørgaard, globale Chefin für „Private Wealth Management“ in einer Versammlung von Frauen, die Danske Bank speziell eingeladen hatte. Die Expertin weiß, dass die Investitionen der Frauen pro Jahr weltweit um rund sieben Prozent steigen, während die der Männer nur 4,8 Prozent zulegen. 2037 werden die weiblichen Vermögen die der Männer überrunden, so die Bankfrau. „Daher müssen wir es als Bank  lernen, Frauen und ihr Vermögen besser zu bedienen als bisher“, so die Expertin, die dabei insbesondere auf die noch rasantere Entwicklung in Asien hinweist, wo die Frauen-Power  weit schneller im Kapitalgeschäft zunimmt. Wichtig sei dabei auch, dass Frauen in höherem Maße Wert darauf legen, beraten zu werden – wohlgemerkt von einer Person, der sie vertrauen. Frauen wollen, dass Beratung relativ simpel und verständlich ist. Sie wollen im Gegensatz zu den Männern keine  unüberschaubar große Auswahl an Anlage-Objekten.

Lob an Danske Bank

Danske Bank hat sich die kanadische Investment-Expertin und Verfasserin Barbara Stewart ins Boot geholt, und diese lobt die größte dänische Bank, weil diese die Wahl getroffen hat, sich zukünftig mehr  für die Frauen zu interessieren. Denn die Frauen spielen in den Köpfen vieler Vermögensverwalter bisher nur eine sehr kleine Rolle. Einer Analyse zufolge betrachten nur rund zwei Prozent die Frauen als eine besondere Zielgruppe. „Die Zukunft gehört den Banken, die es verstehen, die Frau mit einzudenken. Nicht als Stereotyp, sondern eher als Archetyp. So wollen wir zukünftig unsere  Kunden erreichen. Nicht als Mann oder Frau, sondern mehr als Archetyp“, so Marlene Nørgaard von Danske Bank.

Übrigens: Bisher meinen nur neun Prozent der Frauen, dass sie besser investieren als die Männer. Viele tun, als hätten die Männer  das Patent auf Anlagegeschäfte. Das kann sich schnell ändern, weil Frauen zumeist einen Plan haben und holistischer denken, während Männer primär auf schnelle Rendite fokussieren.

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