Umwelt & Natur

25 tote Schafe: „Wolfszäune sind hier kaum möglich“

25 tote Schafe: „Wolfszäune sind hier kaum möglich“

25 tote Schafe: „Wolfszäune sind hier kaum möglich“

jt
Holstebro
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Eines der getöteten Schafe bei Holstebro Foto: Scanpix Ritzau

Züchter in Nordschleswig verfolgen den Vorfall mit Sorge: Am Mittwoch gab es den bislang größten Angriff auf Schafe bei Holstebro. 16 Tiere wurden getötet, und 9 mussten eingeschläfert werden.

Es war ein grauenvoller Anblick, der sich den beiden Schäfern Jørgen Blazejewich und Peter Helén am Mittwochnachmittag bot: Auf deren Feld lagen 16 tote Schafe, während 9 weitere derart übel zugerichtet waren, dass sie eingeschläfert werden mussten. Das berichtet der Nachrichtensender TV Midtvest. „Mein erster Gedanke war: nicht schon wieder! Mir tat es richtig weh“, so Helén.

Am Vortag hatten er und Blazejewich 75 Schafe auf die Koppel gelassen. „Wir hatten lange nichts mehr von Wolfsangriffen gehört, also dachten wir uns, dass die Tiere wieder rauskonnten“, erklärt Helén. Doch weniger als 24 Stunden danach wurden die beiden von einem Reiter angerufen, der die traurige Nachricht übermittelte.

Wölfe ziehen auf dem Weg nach Norden durch Nordschleswig

Schafzüchter in Nordschleswig nehmen den Vorfall bei Holstebro besorgt zur Kenntnis. „Wir verfolgen das mit großer Spannung, denn die Wölfe ziehen auf dem Weg nach Norden ja auch bei uns durch“, sagt Jens R. Nielsen, Vorsitzender von Sønderjysk Fåreavl.

„Das Problem mit dem Wolf ist, dass er nicht nur ein, zwei Tiere reißt und sie dann frisst, sondern in einen Blutrausch gerät.  Deshalb nenne ich den Wolf auch einen Lustmörder. Das ist es, was ihn so unbeliebt macht“, so Nielsen. „Daher bin ich generell auch gegen eine Ausbreitung des Wolfes in Dänemark.“

Herausforderung in Nordschleswig: Die Herden grasen nur für kurze Zeit auf den Feldern, „da spannen wir ein, zwei Elektrodrähte, die wir schnell wieder abbauen können.

Foto: Privatfoto/Peter Helén/Ritzau Scanpix

Sichere Wolfszäune aufzubauen, wäre hier kaum möglich, das wäre finanziell kaum zu machen.“ So bleibe den Züchtern in  Nordschleswig nur eines, so Nielsen: „Wir müssen hoffen, dass der Wolf bei uns weiterhin nur durchzieht und hoffen, dass nichts passiert.“

DNA-Proben ermitteln den tierischen Täter

Nach dem Angriff hat ein Wildberater die Schafe untersucht und DNA-Proben entnommen. „Er meint, dass es ein Wolfsangriff sei. Genau so sehen diese typischerweise aus. Ein Biss in die Kehle und in die Hinterbeine“, so Helén zu TV Midtvest. Es war der größte Angriff auf Schafe auf dem Hof. Erst im Februar waren 21 Schafe der beiden Schäfer getötet worden.

Die Koppel sei ihm zufolge mit einem Wolfsschutz versehen. Dass eventuell ein Wolf dort eindringen konnte, ist womöglich auf ein Loch im Zaun zurückzuführen. „Es wurde ein 90 x 90 Zentimeter großes Loch in unserem Zaun gefunden. Wir wissen nicht, wo das herkommt“, so der Schäfer.

Insgesamt 26 Schafe fielen dem Angriff zum Opfer Foto: Scanpix Ritzau
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