Krieg in der Ukraine

Energiekonzern Ørsted hat sich auf Gas-Stopp vorbereitet

Energiekonzern Ørsted hat sich auf Gas-Stopp vorbereitet

Energiekonzern Ørsted hat sich auf Gas-Stopp vorbereitet

Ritzau/wt/hw
Fredericia
Zuletzt aktualisiert um:
Gazprom fordert Zahlungen in Rubel. Ørsted verweigert. Foto: Dado Ruvic/Reuters/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Ørsted reagiert auf die Drohung seitens Russlands, den Gashahn abzudrehen, mit Gelassenheit. Man könne sich auf andere Weise eindecken.

Der dänische Energiekonzern Ørsted will weiterhin Rechnungen des russischen Unternehmens Gazprom für Erdgas nicht in Rubel begleichen. Dies gab das Unternehmen am Montag bekannt.

Es teilte zudem mit, es habe sich für den Fall vorbereitet, dass Gazprom den Gashahn zudreht und die Speicher in Deutschland und Dänemark nicht mehr fülle.

Gazprom fordert Zahlung in Rubel

Gazprom hatte gefordert, die Zahlungen müssten in Rubel geleistet werden. Das hatte Ørsted abegelhnt. Daraufhin hatte Gazprom eine Frist bis Dienstag, 31. Mai gesetzt, doch der dänische Energieversorger gab bereits Montag in einer Pressemitteilung bekannt, dass er an seiner Verweigerungshaltung gegenüber dem Rubel festhalte.

„Daher besteht ein Risiko, dass Gazprom Export seine Gaslieferungen an Ørsted einstellt. Das wäre unserer Ansicht nach ein Verstoß von Gazprom Export gegen die geltenden vertraglichen Verpflichtungen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Kein Preisanstieg durch Stopp

Der dänische Energiekonzern geht im Fall eines Lieferstopps davon aus, sich auf dem europäischen Markt mit Erdgas versorgen zu können. Ørsted rechnet nicht damit, dass die Kosten für das Unternehmen bei einer Umstellung auf andere Lieferanten steigen werden.

Auch Klima- und Energieminister Dan Jørgensen (Soz.) zeigt sich gelassen.

„Nach unserer Einschätzung hat dies keine Bedeutung für die Versorgungssicherheit i Dänemark“, so der Minister.

Hin zum dänischen Territorium aus gibt es keine direkte Gasleitung von Russland.

„Wir sind über Deutschland mit dem europäischen Gasmarkt verbunden. Daher sind wir nicht der Auffassung, dass es im Endeffekt Herausforderungen für die Versorgungssicherheit geben wird“, betont Jørgensen.

Auch er sieht keine weiteren Preissteigerungen durch einen russischen Gas-Stopp kommen. Doch könne die Entwicklung insgesamt zu einem weiteren Anstieg der Gaspreise führen.

Mehr lesen

Voices - Minderheiten weltweit

Jan Diedrichsen
Jan Diedrichsen
„Darf man noch Ecco-Schuhe kaufen?“

Ukraine-Krieg

Ecco bricht Schweigen zum Schutz der Angestellten

Tondern/Bredebro Die Unternehmensführung des nordschleswigschen Schuhkonzerns Ecco verteidigt die eigenen Geschäftsaktivitäten in Russland nach zwei Jahren des Schweigens in einer Pressemitteilung. Dies geschieht, nachdem der Venstre-Politiker Jan E. Jørgensen Ecco-Mitarbeitende mit Kollaborateuren des Zweiten Weltkriegs verglich, und die Angestellten dazu aufforderte, zu kündigen oder anderweitig gegen die Firmenpolitik zu protestieren.