Folketingswahl

Wahl-Umfrage: Mehrheit will Mette Frederiksen als Staatsministerin behalten

Wahl-Umfrage: Mehrheit will Mette Frederiksen als Staatsministerin

Mehrheit will Mette Frederiksen als Staatsministerin

Ritzau/ml
Kopenhagen
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Laut aktueller Umfrage sehen die meisten Wahlberechtigten Mette Frederiksen vorne. Foto: Søren Bidstrup/Ritzau Scanpix

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Eine aktuelle Umfrage zur bevorzugten Person als Staatsministerin bzw. Staatsminister dürfte bei beiden Kandidaten des Blauen Blocks für Stirnrunzeln sorgen. Die meisten Wahlberechtigten bevorzugen Mette Frederiksen.

Obwohl Mette Frederiksen (Soz.) unter heftigem Beschuss der Radikalen steht und das Ultimatum der  vorzeitigen Wahl oder des Misstrauensvotums näher rückt, ist sie diejenige, die von den meisten Bürgerinnen und Bürgern in Dänemark als Staatsministerin bevorzugt wird. Das geht aus einer aktuellen Umfrage von Voxmeter im Auftrag von Ritzau hervor.

In der Umfrage, die vom 12. bis 19. September unter 761 Befragten durchgeführt wurde, sprechen sich demnach 50,4 Prozent für die derzeitige Regierungschefin aus. 30,8 Prozent sehen Søren Pape Poulsen, den Vorsitzenden der Konservativen, als nächsen Staatsminister. In der Woche davor lag er noch bei 33,6 Prozent und in der Woche davor bei 35,2 Prozent. Der Venstre-Kandidat, Jakob Ellemann-Jensen, steigt dagegen von 14,2 auf 18,8 Prozent.

Entscheidende Phase

Der politische Kommentator Hans Engell ist der Meinung, dass dies für die beiden großen bürgerlichen Parteien ein Grund zur Sorge sein sollte. Ellemann habe zwar zugelegt, aber nicht annähernd so viel, wie sich Venstre erhofft hatte. „Insgesamt ist es klar, dass Pape und die Konservativen jetzt in einer Phase sind, in der es entscheidend ist, dass die Umfragen in die andere Richtung gehen. Eine Phase, in der wir nicht wissen können, ob sich der Abschwung bei Pape fortsetzt oder ob er sich stabilisiert“, meint Engell.

Die beiden bürgerlichen Kandidaten erhalten zusammen 49,6 Prozent Unterstützung, gegenüber 50,4 Prozent für Mette Frederiksen, die wohl auch den Vorteil hat, die einzige rote Ministerpräsidentenkandidatin in der Umfrage zu sein, betont Engell. Das knappe Rennen spiegelt sich auch in der jüngsten Umfrage von Voxmeter wider, die ein nahezu unentschiedenes Ergebnis zeigt.

Blaue fahren „keine erfolgreiche Strategie“

Robert Klemmensen, Professor für vergleichende Politikwissenschaft an der schwedischen Universität Lund, meint, die Konservativen müssten jetzt reagieren, damit die Popularität von Pape nicht weiter sinkt. Dass der Blaue Block mit zwei Kandidaten im Wahlkampf aufwarten kann, halte er für keine erfolgreiche Strategie. „Es gibt Pape, es gibt Mette Frederiksen, und dann gibt es Jakob Ellemann-Jensen, der, so wie es im Moment aussieht, wahrscheinlich die Zweifler auffangen wird, die durch die jüngsten Fälle von Papes Unglaubwürdigkeit beunruhigt worden sind.“

Die Radikalen sind entschlossen, ihr Misstrauen gegenüber der Regierung zum Ausdruck zu bringen, wenn Mette Frederiksen nicht bis zum 4. Oktober Wahlen ausruft. Das Ultimatum kam bereits vor dem Sommer vor dem Hintergrund des Nerzskandals. Ein Misstrauensvotum wird frühestens am 6. Oktober möglich sein.

So schneiden die Parteien ab

Aus der aktuellen Voxmeter-Umfrage gehen auch die aktuellen Stimmenanteile für die Parteien hervor. Demnach liegen der Rote und der Blaue Block derzeit ziemlich gleich auf. Die Parteien des Blauen Blocks kommen derzeit auf 89 Sitze und liegen damit nur leicht vor dem Roten Block, dessen Parteien derzeit 86 Sitze auf sich vereinen können. 

 

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