Kommunalwahl

Venstre droht schlechte Wahl und DF der Durchbruch

Venstre droht schlechte Wahl und DF der Durchbruch

Venstre droht schlechte Wahl und DF der Durchbruch

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Kopenhagen
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DF-Parteichef Kristian Thulesen Dahl. Foto: Scanpix

Während die Partei mit 48 Bürgermeistern bei der Kommunalwahl zittern muss, darf die Dänische Volkspartei (DF) sich Hoffnung machen.

Venstre droht am 21. November eine schlechte Wahl, wenn es um Posten und Mandate in den 98 Kommunen und fünf Regionen Dänemarks geht.
Laut einer Kanter-Gallup-Umfrage für Berlingske würde die Partei, die  heute 48 Bürgermeister und zwei Regionsvorsitzende stellt, nur auf 19,1 Prozent der Stimmen kommen.

Bei der Kommunalwahl vor vier Jahren holte Venstre  26,6 Prozent. Wahlforscher Kasper Møller Hansen von der Uni Kopenhagen glaubt aber nicht, dass es für Venstre so schlecht laufen wird. Landespolitik spiele zwar eine Rolle – und Venstre habe da viel Boden verloren. Aber auf lokaler Ebene haben insbesondere die großen Parteien  es leichter wegen ihrer tiefen Wurzeln. Zudem könne Venstre gut Wahlkampf führen und mit 48 Bürgermeistern kokettieren – mit dem Bürgermeister-Effekt.

Er sei für Venstre optimistischer als das Umfrageergebnis, so Wahlforscher Hansen. Es wäre für die Partei im Vergleich mit den Sozialdemokraten auch eine Katastrophe. In der Umfrage kommen die Genossen nämlich auf 29 Prozent und würden im Vergleich zur Kommunalwahl 2013 nur rund einen halben Prozentpunkt verlieren. Die Sozialdemokraten halten aktuell 34 Bürgermeister-Posten.

In der Umfrage kommt die auf Landesebene zweitgrößte Partei, die Dänische Volkspartei, auf 14,8 Prozent gegenüber 10,1 Prozent bei der Wahl vor vier Jahren. Bei den Wahlen davor waren es 8,1 beziehungsweise 5,9 Prozent. DF-Parteichef Kristian Thulesen Dahl ist mit dem Umfrageergebnis zufrieden, aber er sei auch Realist: „Klar, dass eine Kommunalwahl auf dem Niveau ein Erfolg wäre. Wir wagen es aber nicht, auf so einen Zugewinn zu hoffen.“ Gerade DF-Chef Thulesen hat enge Bande zur neuen Chefgenossin Mette Frederiksen geknüpft. Das landespolitische Spitzen-Duo fordert die lokalen Parteiabteilungen dazu auf, nach der Wahl enger zusammenzuarbeiten.

Ob es da was wird mit dem DF-Durchbruch und einem oder mehr Bürgermeisterposten für DF?
Die DF-Spitze in Hvidovre, Mikkel Denker, ist seit 1997 im Stadtrat und aktuell Vizebürgermeister in einer sozialdemokratisch geführten Kommune:
„Der letzte Schritt fehlt und das wäre ein Bürgermeisterposten für die Partei, Darin liegt etwas Symbolisches. Wir hätten die Leute dafür, aber ich glaube, dass einige Parteien uns weiterhin nicht den ersten Platz geben wollen. Dann wäre man ja plötzlich eine DF-Kommune. Wir sind fein genug, um Nr. zwei zu sein – aber nicht um Nr. eins zu werden.“

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