Militärausgaben

US-Botschafterin: Dänemark soll mehr Kampfflugzeuge kaufen

US-Botschafterin: Dänemark soll mehr Kampfflugzeuge kaufen

US-Botschafterin: Dänemark soll mehr Kampfflugzeuge kaufen

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Die US-Botschafterin in Dänemark, Carla Sands, will, dass das Königreich mehr F-35 Kampfjets bestellt. Nur so könne das Land seinen Verpflichtungen nachkommen, meint Sands. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Im Vorfeld des Nato-Spitzentreffens in London macht US-Botschafterin Carla Sands Druck. Die Verteidigungsministerin zeigt sich nicht beeindruckt. Doch gibt es alte Versprechen.

Carla Sands, US-amerikanische Botschafterin in Dänemark hat in der Zeitung „Jyllands-Posten“ das Königreich dazu aufgerufen, mehr F-35-Kampfjets zu bestellen. Sie macht darauf aufmerksam, dass fünf der insgesamt 27 Flugzeuge in den USA verbleiben – zu Trainingszwecken dänischer Piloten. „Das sind nicht viele Flugzeuge, wenn man heute über 38 bis 40 F-16-Kampfflugzeuge verfügt“, so Sands mit Blick auf den jetzigen dänischen Flugzeugbestand. „Faktisch ist das eine Reduktion, da sollte Dänemark noch einmal in sich gehen“, rät die Botschafterin in „Jyllands-Posten“. Dem Verteidigungsministerium zufolge verfügt Dänemark aber nicht über 38 bis 40 sondern nur über 30 F-16.

Sands fordert: Versprechen einlösen

Carla Sands Aufruf geschieht neun Tage vor einem Nato-Spitzentreffen in London am 3. und 4. Dezember. Die Botschafterin betonte, die Nato wolle mehr Kampfflugzeuge (nicht die USA). Die Botschafterin macht noch mehr Druck: Sie fordert Dänemark zudem auf, ein drei Jahre altes Versprechen einzulösen, das vorsieht, die Verteidigung der Arktis zu stärken und weist auf einen Bericht des Verteidigungsministeriums hin, der feststellt, dass Dänemark den Luftraum und das Seegebiet Grönlands nicht ausreichend überwachen könne.

Auf einem Nato-Spitzentreffen 2014 versprachen die Mitgliedsstaaten, ihren Verteidigungshaushalt auf zwei Prozent des Bruttonationaleinkommens zu erhöhen. Eine politische Mehrheit in Dänemark beschloss aber in diesem Jahr, das Budget von 1,35 nur auf 1,5 Prozent aufzustocken.  Die USA halten an den zwei Prozent fest. Sie fordern, dass jedes Nato-Mitglied in London einen Plan vorlegt, wie die Verteidigungsausgaben erhöht werden sollen. Unklar ist, was passiert, wenn die Nato-Mitglieder dieser Forderung nicht nachkommen.

Verteidigungsministerin lehnt ab

Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Sozialdemokraten) sagte der Zeitung „Jyllands-Posten“, es gebe keinen Plan, mehr Flugzeuge zu kaufen, auch solle Trump nicht erwarten, dass Dänemark den geforderten Ausgabenplan in London auf den Tisch lege.

Schützenhilfe bekommt die US-Botschafterin vom Militärexperten Viggo Jakobsen, Lehrer an der Verteidigungsakademie. Seiner Meinung nach wird Dänemark mit den neuen Kampfjets in vergleichsweise geringerer Stückzahl nicht das bisherige Aktivitätsniveau aufrecht erhalten können. Man werde gezwungen sein, den Einsatz an internationalen Operationen herunterzuschrauben, so Jakobsen.

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