Wenn das Folketing am Dienstag wiedereröffnet, dürfte ein optimistischer Konservativen-Chef Søren Pape Poulsen im Parlament Platz nehmen.

Seine Partei steht in der aktuellen Umfrage von Voxmeter im Auftrag der Nachrichtenagentur „Ritzau“ so gut da, wie seit 2010 nicht mehr. Der ein Jahrzehnt währende Kampf um verlorene Wähler nach einer Affäre um die ehemalige Vorsitzende Lene Espersen könnte damit ein Ende haben.

Laut Voxmeter kommen die Konservativen derzeit auf einen Stimmenanteil von 9,0 Prozent – bei einer statistischen Unsicherheit von 1,8 Prozent allerdings.

Die Umfrage hält ein weiteres für die Konservativen positives Ergebnis bereit: Sie überholen die Dänische Volkspartei (DF), die nur noch bei 7,1 Prozent steht.

Mallorca statt Clinton: Mit Lene Espersens Urlaubs-Affäre ging es bergab

Zuletzt hatten die Konservativen im Januar 2010 mehr als neun Prozent der Stimmen in einer Voxmeter-Umfrage bekommen. Das war kurz bevor die damalige Vorsitzende Lene Espersen in die Schlagzeilen geriet, weil sie die Teilnahme an einer Arktis-Konferenz mit unter anderem der damaligen US-Außenministerin Hillary Clinton zugunsten eines Familienurlaubs auf Mallorca abgesagt hatte.

Espersens Nachfolger Lars Barfoed gelang es nicht, das Vertrauen der verlorenen Wählerinnen und Wähler wiederzugewinnen. Auch Søren Pape Poulsen, seit 2014 Parteichef, gelang es erst nach einigen Jahren, die Umfragewerte der Konservativen zu steigern.

Venstre im Umfragetief

Bei der Folketingswahl 2019 reichte es für 6,6 Prozent der Stimmen. Möglicherweise profitieren die Konservativen auch von der Schwäche anderer. Nach der Wahl und dem Rücktritt von Lars Løkke Rasmussen als Venstre-Chef verlor der rechtsliberale „große Bruder“ Venstre deutlich an Zustimmung und liegt nun bei 18,4 Prozent.

Die regierenden Sozialdemokraten kommen laut Voxmeter auf 32,4 Prozent. Insgesamt versammelt der sogenannte rote Block 100 Mandate, der blaue Block kommt auf 75 Mandate.

Die Voxmeter-Umfrage wurde zwischen dem 28. September und dem 4. Oktober durchgeführt und basiert auf Telefoninterviews mit 1.019 repräsentativ ausgewählten Personen über 18 Jahren.