Forderung an die Regierung

Stützparteien wollen dänische Kinder aus syrischen Lagern holen

Stützparteien wollen dänische Kinder aus syrischen Lagern holen

Parteien wollen dänische Kinder aus syrischen Lagern holen

dodo
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Bis zu 30 dänische Kinder befinden sich in Lagern in Syrien. Foto: Delil Souleiman / AFP / Ritzau Scanpix

Die Einheitsliste, die Radikalen und die Sozialistische Volkspartei sind der Meinung, dass die Regierung daran arbeiten sollte, dänische Kinder von ehemaligen IS-Kämpfern aus den Lagern in Syrien nach Dänemark zu holen.

Es sollte nicht auf Kosten des Kindes gehen, wenn die Mutter oder der Vater sich der Terrorismusorganisation Islamischer Staat angeschlossen und für sie gekämpft haben, meinen die Stützparteien der Regierung – Einheitsliste, die Radikalen und die Sozialistische Volkspartei – die dänische Kinder aus syrischen Lagern nach Dänemark holen wollen.

Zuvor hatte der Bürgerservice des Außenministeriums vermeldet, dass die dänischen Behörden keinen dänischen Staatsbürgern helfen werden, die für den IS gekämpft haben und gefangen genommen wurden. Das bedeutet auch, dass die Behörden nicht versuchen wollen, dänische Kinder von dänischen IS-Kämpfern aus dem Krisengebiet nach Dänemark zu holen.

Flyvholm: Tragen die Verantwortung

„Die dänischen Behörden tragen eine Verantwortung dafür, dass die dänischen Kinder in Sicherheit gebracht werden. Die Kinder sind zwei, drei oder vier Jahre alt, eines sogar erst elf Monate. Für diese Kinder ist der dänische Staat verantwortlich. Die Situation dort unten ist unsicher. Wir wissen, dass keine Essenslieferungen in den Lagern ankommen“, so die Sprecherin für Außenpolitik der Einheitsliste, Eva Flyvholm, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Ihr Kollege von den Radikalen, Martin Lidegaard, teilt die Meinung: „Das einzig Anständige, das man in dieser schweren Situation tun kann, ist, die kleinen Kinder nach Hause zu holen. Sie sind dänische Staatsbürger. Es sind dänische Kinder, die nichts dafür können, wofür ihre Eltern sich entschieden haben“, sagt Lidegaard.

Insgesamt halten sich mindestens 15 Frauen und Männer mit Verbindungen zu Dänemark in zwei verschiedenen Lagern und einem Gefängnis in Syrien auf. Zu ihnen gehören rund 30 Kinder, berichtet die Zeitung „Weekendavisen“.

Mehr lesen