Gesundheitssystem

Steigende Zahl Älterer setzt Gesundheitswesen unter Druck

Steigende Zahl Älterer setzt Gesundheitswesen unter Druck

Steigende Zahl Älterer setzt Gesundheitswesen unter Druck

jt/jrp
Vejle
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36 Prozent mehr Ältere wird es in den kommenden Jahren geben. Foto: Søren Bidstrup/Ritzau-Scanpix

Es müssten 700 zusätzliche Betten in den Krankenhäusern des Landes Geschaffen werden, um die mehr werdenden Älteren gleichbleibend zu betreuen, fordert der Ärzteverein. Ministerin und Regionen setzen jedoch auf Behandlung im Zuhause der Patienten.

Die Zahl der Patienten von über 75 Jahren wird in den kommenden sieben Jahren um 36 Prozent ansteigen und die Krankenhäuser massiv unter Druck setzen. Das zeigen neue Zahlen der Gesundheitsdatenbehörde. Die Krankenhäuser in Dänemark, die derzeit zum Teil schon überbelastet sind, müssen laut Ärzteverein demnach rund 700 zusätzliche Plätze schaffen. Eine Utopie unter den gegebenen Voraussetzungen, meint der Vereinsvorsitzende, Andreas Rudkjøbing. „Aufgrund der finanziellen Kürzungen der vergangenen Jahre haben wir jetzt massive Platzprobleme. Der explosive Anstieg der älteren Patienten wird diese Situation verschlechtern“, so Rudkjøbing zur Nachrichtenagentur Ritzau. 

Es sei denn, es werde jedes Jahr bis 2025 2 Prozent mehr in das Krankenhauswesen investiert, um den kommenden – vorhersehbaren – Engpass aufzufangen, schlussfolgert Vive, das nationale Forschungs- und Analysecenter für Wohlfahrt in einer aktuellen Analyse. 

Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) setzt dabei auf eine Umstellung im Gesundheitswesen. Es sollten mehr Behandlungen weg vom Krankenhaus hin zum Wohnort und in das Heim des Patienten verlegt werden, sagt sie gegenüber Jyllands Posten. 

Das unterstützt auch Stephanie Lose (Venstre), Vorsitzende der dänischen Regionen und Regionsratsvorsitzende der Region Süddänemark. Das Gesundheitswesen müsse außerhalb der Krankenhäuser verstärkt werden. Nur so könne verhindert werden, dass immer mehr Ältere im Krankenhaus behandelt werden müssen, erklärt sie. 

„Es herrscht kein Zweifel daran, dass in Zukunft in das Gesundheitswesen investiert werden muss. Aber wir müssen früher eingreifen und bei der Vorbeugung verstärkt einsetzen. Dadurch können wir die Zahl der Einweisungen eindämmen“, so Lose zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Sie unterstreicht, dass die Aussicht auf mehr ältere Patienten auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, praktizierenden Ärzten und den Besuchs-Krankenschwestern fordert. Auch soll laut Regionen bei der Handhabung von steigenden Patientenzahlen strikte Prioritäten in der Behandlung gesetzt werden.

„Wir sind gezwungen, offener für Prioritäten zu sein. Kleinere Extra-Einsätze können oft sehr teuer werden. Hier müsste man sehen, ob dieser überhaupt den finanziellen Aufwand wert ist“, so Lose.

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