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Das steckt im neuen Gesundheitspaket der Regierung

Das steckt im neuen Gesundheitspaket der Regierung

Das steckt im neuen Gesundheitspaket der Regierung

Kopenhagen
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Die frühe Erkennung von Krebs trägt zu einem deutlichen Rückgang der Krebssterblichkeit bei. Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

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Die SMV-Regierung will den Gesundheitssektor bis 2030 mit 5 Milliarden Kronen stärken. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Krebsbekämpfung. Aber was steckt noch im Gesundheitspaket? Ein Überblick.

Das dänische Gesundheitssystem benötigt Verstärkung. Dafür hat die SMV-Regierung ein 5 Milliarden Kronen schweres Gesundheitspaket geschnürt. Die neuen Mittel sollen schrittweise bis zum Jahr 2030 zur Verfügung gestellt werden. 

Auch Soforthilfen sind in dem Paket enthalten. Außerdem sollen Kapazitäten bereitgestellt werden, die Behandlungen im Ausland ermöglichen.  

Soforthilfen für den Kampf gegen Krebs

Noch in diesem Jahr sollen in den Krebsbereich 100 Millionen Kronen fließen, im nächsten Jahr weitere 300 Millionen. Von dem Geld soll sich die mangelhafte Versorgungssituation für Krebspatientinnen und -patienten erholen. Hintergrund ist, dass immer weniger Krebsprogramme innerhalb der üblichen Zeiten abgeschlossen werden.

Auch hier im Süden des Landes stellt die aktuelle Versorgungssicherheit für Menschen mit Krebs ein Problem dar. Bei einem Viertel der Fälle überschreitet die Region Süddänemark die Richtlinien für eine rechtzeitige Behandlung bei Krebserkrankungen

Die schon in diesem und im nächsten Jahr fließenden Mittel sollen auch für das Erstellen eines neuen Krebsplanes dienen. Ab 2025 ist vorgesehen, dass bis 2030 jährlich 600 Millionen Kronen bereitgestellt werden.   

Neuer Krebsplan

Mette Frederiksen (Sozialdemokratie) verspricht nicht nur einen neuen Krebsplan, sondern, wie „DR“ die Staatsministerin zitiert, auch „den größten, den wir jemals in Dänemark ausgearbeitet haben“. Erster Schwerpunkt des neuen Plans soll ein schnelleres und besseres Erkennen von Krebserkrankungen sein. 

Der andere Schwerpunkt soll auf der Behandlung von Spätfolgen, Rehabilitation und Schmerzlinderung liegen. 

Beratungsdienst

Die Regierung will einen neuen Dienst einrichten, der Patientinnen und Patienten, die lebensbedrohlich erkrankt sind, berät und sie über ihren Behandlungsverlauf und ihre Rechte aufklärt. Um das zu gewährleisten, soll der Beratungsdienst auch im Namen der Patientinnen und Patienten in den Dialog mit den behandelnden Krankenhäusern treten dürfen. 

Studie ab 2024: Lungenkrebs-Screening

Die Regierung plant eine Pilotstudie zur Lungenkrebsvorsorge, die bereits 2024 an den Start gehen soll und für drei Jahre angelegt ist. Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten in Dänemark. Die Regierung will mit der Studie die Voraussetzungen für die Einführung eines nationalen Screening-Programms zur Erkennung von Lungenkrebs ausloten. 

Überwachung der Wartezeiten bei Krebserkrankungen

Ein strengeres Modell soll her, das überwacht, ob Krankenhäuser die maximalen Wartezeiten für Krebsbehandlungen auch nicht überschreiten. Es soll vor allem einen Einblick in die tatsächlichen Wartezeiten und in regionale Herausforderungen geben. Denn vorgesehen ist, dass das neue Überwachungsmodell auch Aufschluss über Fälle gibt, in denen Patientinnen und Patienten zugestimmt haben, über die maximale Wartezeit hinaus behandelt zu werden. 

Behandlungen im Ausland

Wenn es in Dänemark an Behandlungsmöglichkeiten lebensbedrohlicher Erkrankungen mangelt, sollen Patientinnen und Patienten auch im Ausland behandelt werden können. Voraussetzung dafür ist auch, dass die hiesigen Krankenhäuser und Abteilungen besser kommunizieren und zusammenarbeiten. 

Spezialeinheit

Um die vorhandenen Kapazitäten zu überwachen und Kapazitätsprobleme zu finden und Lösungsvorschläge zu machen, soll eine Spezialeinheit gegründet werden, die sich auf die Behandlung von lebensbedrohlichen Erkrankungen konzentriert. Sie soll auch die Schnittstelle zu behandelnden Häusern im Ausland sein.

Subvention von zahnärztlichen Behandlungen

Mehr Menschen sollen künftig von Subventionen für eine zahnärztliche Behandlung profitieren. Denn bei vielen Erkrankungen können vermehrt Zahnerkrankungen auftreten – unter anderem durch eine Chemotherapie. Die Regierung will die Vorschriften in diesem Bereich vereinfachen, damit mehr Menschen die Kosten für eine Behandlung erstattet bekommen können. 

 

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