In weniger als einer Woche finden die Wahlen zum Folketing statt. Eine neue Umfrage verdeutlicht, dass die Wählerinnen und Wähler ihre Präferenz vor allem von der Frage abhängig machen, welche Partei im Bereich der Gesundheitspolitik Lösungen anbieten kann.

Die Umfrage hat „Voxmeter“ in Kalenderwoche 42 durchgeführt, 1.119 Personen wurden darum gebeten, drei Themen zu benennen, die sie für besonders wichtig halten.

Gesundheit nimmt Spitzenplatz ein

44,9 Prozent finden das Thema „Gesundheit“ besonders wichtig, hierunter Ärztinnen und Ärzte und die Psychiatrie. In der vorigen Woche bezeichneten 37,5 Prozent diesen Themenkomplex als besonders relevant.

Für Jakob Kjellberg, Professor für Gesundheit und Ökonomie am Nationalen Forschungs- und Analysezentrum für Wohlfahrt, ist es nichts Neues, dass das Thema Gesundheit von den Wählerinnen und Wählern besonders hoch bewertet wird.

Und dennoch gebe es in diesem Wahlkampf einen Unterschied im Vergleich zu früheren Wahlkämpfen.

„Dieses Mal haben wir eine deutliche Krise, was unser Gesundheitssystem betrifft. Es gibt eine Reihe an konkreten Problemen im Gesundheitsbereich, die von der Politik adressiert werden müssen. Bislang haben die Parteien vor allem auf die einfach zu lösenden Herausforderungen geschaut. Beispielsweise auf die Bewilligung finanzieller Mittel, um akute Probleme zu lösen wie die Beseitigung der langen Wartelisten oder die Anstellung neuer Fachkräfte“, so der Gesundheitsökonom.

Eine Partei hebt sich besonders hervor

Eine Partei, und vor allem eine Person, tritt hierbei nach Überzeugung von Jakob Kjellberg deutlich hervor: die Moderaten mit Lars Løkke Rasmussen an der Spitze.

„Er benennt eindeutig, dass die Art und Weise, wie wir unser Gesundheitswesen strukturiert haben, keine gute Antwort auf die Krise und die demografischen Herausforderungen ist. Dabei ist er sehr glaubwürdig, da er bereits zu einem früheren Zeitpunkt Veränderungen im Gesundheitsbereich durchgeführt hat“, sagt er.

Parteien überbieten sich

Auch die übrigen Parteien widmen dem Thema Gesundheit verstärkt Aufmerksamkeit. Nach Auffassung von Jes Søgaard, Professor für Gesundheit und Ökonomie an der Syddansk Universitet, überbieten sich die Parteien hierbei allerdings ein wenig. Im Grundsatz kann er die Sorge der Bevölkerung jedoch nachvollziehen.

„Entweder sind die Leute selbst betroffen, oder sie kennen jemanden, der oder die eine unverhältnismäßige Behandlung erfahren haben. Deshalb kann ich gut verstehen, dass das Thema auf großes Interesse stößt“, sagt er.

Neben dem Thema Gesundheit spielt auch das Klima eine große Rolle im Wahlkampf. Wirtschaft und Ausländerinnen und Ausländer sind hingegen aus dem Fokus gerutscht.

Die zehn wichtigsten Wahlkampfthemen

Die zehn Themen, die den Wählerinnen und Wählern laut der „Voxmeter“-Umfrage am meisten am Herzen liegen, sind:

• Gesundheit, hierunter Hausarzt und Psychiatrie: 44,9 Prozent
• Klima und Umwelt: 44,1 Prozent
• Ältere, Rente und Vorruhestandsgeld: 23,2 Prozent
• Volksschule sowie Kinder und Jugendliche: 17,6 Prozent
• Steuern und Wirtschaft: 15,4 Prozent
• Persönliche Finanzverhältnisse: 12,1 Prozent
• Ausländerinnen- und Ausländerpolitik: 11,5 Prozent
• Inflation: 10,7 Prozent
• Sozialpolitik: 9,2 Prozent
• Energiepolitik: 7,5 Prozent