Klimaschutz

Das sind die Klima-Pläne für die Landwirtschaft

Das sind die Klima-Pläne für die Landwirtschaft

Das sind die Klima-Pläne für die Landwirtschaft

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: Mads Claus Rasmussen/Scanpix 2018

Die Opposition kritisiert „zu lasche“ Auflagen für die Landwirte im Klimaplan der Regierung. Doch der Samthandschuh habe seine Berechtigung, meint der zuständige Minister. Ein Überblick.

Folgende Maßnahmen sollen laut Klimaplan der Regierung ergriffen werden, damit die Landwirtschaft in Dänemark dazu beiträgt, die nationalen und internationalen Klimaziele zu erreichen:

  • Neue Schweinestall-Technologie soll den Ausstoß von Ammoniak und Treibhausgasen reduzieren. Durch Zuschüsse sollen Landwirte in Technologien wie Gülleversäuerung investieren können.
  • Ein „Erdverteilungstopf“ in Höhe von 150 Millionen Kronen soll dafür sorgen, dass durch den Kauf und Verkauf von Erden die Biodiversität, Klimagasproduktion und Stickstoffproduktion sichergestellt bzw. geregelt wird.
  • Klimaforscher sollen 90 Millionen Kronen dafür bekommen, zu ergründen, wie der Ausstoß von Treibhausgasen technologisch am besten eingedämmt werden kann.
  • Biogasanlagen sollen dichter gemacht werden, um Methanlecks zu vermindern.
  • Ein Ausschuss soll Maßnahmen im Kampf gegen Ammoniak in der Luft ergründen. 160 Millionen Kronen werden für diese konkreten Maßnahmen abgesetzt.

Minister: Bei zu hohem Druck wandert die Produktion ab

Dänemarks für Landwirtschaft zuständiger Minister für Umwelt und Nahrungsmittel, Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) sagt, dass die Landwirtschaft ihren Teil beitrage, die Klimaziele der Regierung zu erreichen. Jedoch müsse man „in der Gleichung auch berücksichtigen, dass die dänische Landwirtschaft unter den klimaeffizientesten, unter den umweltschonendsten der Welt ist – nicht nur Europas. Wenn wir hier zu viel Druck machen, droht die Produktion abzuwandern. Und damit ist dem Klima nicht gedient.“

Die Regierung setzt bei besonders schwerwiegenden Punkten an. Zum Beispiel dem Ammoniak-Ausstoß. Für 94 Prozent davon in Dänemark ist die Landwirtschaft zuständig. Doch auch hier sei schon viel erreicht. Zwischen 1990 und 2015 habe sich der Ausstoß halbiert, so Ellemann.

Der klimapolitische Sprecher der Alternative, Rasmus Nordqvist, sieht die Regierungspläne hingegen skeptisch. Es sei „unverantwortlich“, die Landwirtschaft nicht stärker in die Pflicht zu nehmen, sagt er. Auch die Sozialdemokraten, die Radikale Venstre, die Volkssozialisten und die Einheitsliste kritisieren die Klimapläne als zu lasch.

„Wieder hält man die schützende Hand über die Landwirtschaft und lässt die Umwelt den Preis bezahlen. Genauso, wie es schon beim Landwirtschaftspaket der Fall war“, so Jens Joel von den Sozialdemokraten. Der Vorsitzende der Radikalen Venstre, Morten Østergaard, sagte, Vorschlag seiner Partei sei es, ein Drittel der Landwirtschaftsflächen Dänemarks stillzulegen und dazu zu nutzen, CO2 durch Aufforstung oder Renaturalisierung zu binden.

 

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