Postnord-Krise

Schwedische Regierung: Postkrise ist Dänemarks Problem

Schwedische Regierung: Postkrise ist Dänemarks Problem

Schwedische Regierung: Postkrise ist Dänemarks Problem

cvt/Ritzau
Kopenhagen/Stockholm
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Postnord
Foto: Scanpix

Der schwedisch-dänische Postkonzern Postnord steckt in der Krise – weil der dänische Teil Verluste erwirtschaftet. Aus Dänemark kam zuletzt der Wunsch nach einer gemeinsamen Lösung – doch die Schweden zeigen die kalte Schulter.

Der schwedisch-dänische Postkonzern Postnord steckt in der Krise – weil der dänische Teil Verluste erwirtschaftet. Aus Dänemark kam zuletzt der Wunsch nach einer gemeinsamen Lösung – doch die Schweden zeigen die kalte Schulter.

Die schwedische Regierung bleibt dabei: Die Probleme bei Postnord sind hauptsächlich hausgemacht dänisch. Das sagt der schwedische Wirtschaftsminister. Am Dienstag hatte Dänemarks Justizminister Kristian Jensen (Venstre) klargestellt, dass man dies in Kopenhagen anders sehe. Der Milliardenbedarf der Post sei nicht alleine ein dänisches Problem. Schließlich, so Jensen, seien Milliardenbeträge aus der Gesellschaft in die Staatskassen geflossen – auch und vor allem in den schwedischen Haushalt. Schweden hält 60 Prozent der Anteile an Postnord.

In Stockholm jedoch sieht man die Situation ein wenig anders. "Wir haben zur Kenntnis genommen, dass die dänische Regierung sich in dieser Frage geäußert hat. Die schwedische Regierung hat ihren Standpunkt nicht geändert", so der sozialdemokratische Minister Mikael Damberg. "Das ist hauptsächlich ein dänisches Problem. Wir freuen uns auf die kommenden Diskussionen zu der Angelegenheit."

An die hat Jensen offenbar andere Erwartungen als die schwedischen Kollegen. "Wir müssen mit der schwedischen Regierung in den Dialog. Für die Regierung ist es wichtig, dass die Dänen sicher sein können, dass man weiterhin Post und Pakete in ganz Dänemark empfangen kann", sagte Jensen am Dienstag. Weshalb der Dialog noch nicht begonnen hat, nachdem Transportminister Ole Birk Olesen (Liberale Allianz) bereits im November über die dramatische Finanzlage bei der Post informiert worden war, dazu sagte Jensen nichts.

In Schweden wird unterdessen weiter laut über eine Scheidung der Post-Ehe mit Dänemark, die 2009 unter jeweils bürgerlicher Regierung eingegangen wurde, nachgedacht. Postnord fehlen eigenen Angaben zufolge 2,3 Milliarden Kronen, um einen Rettungsplan umzusetzen, der die Entlassung von 4.000 der 10.000 Mitarbeiter vorsieht.

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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