Nach berichten dänisch-türkischer Bürger darüber, dass sie in der Türkei als Landesverräter betrachtet und den Behörden gemeldet werden, will Dänemarks Außenminister eingreifen.

Es sei völlig inakzeptabel, dass türkischstämmige Dänen bei den türkischen Behörden angezeigt werden, wenn sie sich kritisch über den Präsidenten der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, äußern. Das meint Dänemarks Außenminister Anders Samuelsen (Liberale Allianz).

Die Tageszeitung Berlingske hatte am Sonntag über mehrere Dänen mit türkischen Wurzeln berichtet, die eigenen Angaben nach in der Türkei als Landesverräter geführt und von türkischen Bürgern bei den Behörden angezeigt werden.

Samuelsen hat deshalb entschieden, den türkischen Botschafter in Kopenhagen zu erinem Treffen am Montag einzubestellen. "Es ist völlig inakzeptabel", sagt er. Grundsätzlich sei solches Verhalten eine Angelegenheit für die Polizei, doch "ich habe beschlossen, das Außenministerium darum zu bitten, den türkischen Botschafter zu einem Gespräch morgen einzubestellen, damit wir klarstellen können, was sie über die Sache wissen und was sie nicht wissen", sagt Dänemarks Außenminister