Nach Giftgas-Angriff

Samuelsen bereit, weitere Soldaten nach Syrien zu schicken

Samuelsen bereit, weitere Soldaten nach Syrien zu schicken

Samuelsen bereit, weitere Soldaten nach Syrien zu schicken

Kopenhagen
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Foto: Scanpix

US-Präsident Trump kündigte nach dem jüngsten Giftgas-Angriff in Syrien Konsequenzen an. Auch der dänische Außenminister will einen Beitrag leisten.

US-Präsident Trump kündigte nach dem jüngsten Giftgas-Angriff in Syrien Konsequenzen an. Auch der dänische Außenminister will einen Beitrag leisten.

Wird Dänemark darum gebeten, sich weiter militärisch in Syrien zu engagieren, müssen wir offen dafür sein, unseren jetzigen Beitrag noch zu erhöhen. Das sagt der dänische Außenminister Anders Samuelsen von der Liberalen Allianz.

Diese Ankündigung kommt, nachdem ein Giftgas-Angriff in der syrischen Stadt Khan Sheikoun mindestens 86 Menschen das Leben gekostet hat. Der Angriff schockierte den amerikanischen Präsidenten Donald Trump so sehr, dass dieser am Mittwoch einen Politikwechsel gegenüber dem syrischen Machthaber Assad ankündigte.

Trump kritisierte seinen Vorgänger Barack Obama dafür, dass Bashar Al-Assad im Jahr 2013 ungestraft chemische Waffen gegen seine Bevölkerung einsetzten konnte, obwohl Obama dies zuvor als „rote Linie“ bezeichnet und Konsequenzen für das Übertreten angekündigt hatte.

"Viele Linien auf einmal überschritten"

Mit dem jüngsten Giftgas-Angriff seien für Trump „eine Menge Linien überschritten worden“. „Wenn man unschuldige Kinder, unschuldige Babys, mit einem chemischen Gas tötet, überschreitet dies sehr viele Linien, nicht nur eine rote“, sagte Trump.

Eine Aussage, die für den dänischen Außenminister große Bedeutung hat. „Was Trump am Mittwoch gesagt hat, ist sehr wesentlich. Er sagte, dass für ihn mehrere rote Linien auf einmal übertreten wurden“, sagte Samuelsen zur Nachrichtenagentur Ritzau. Für ihn sei dies ein Zeichen, dass diese Aussage dazu führen werde, dass der US-Präsident reagieren werde. Höchstwahrscheinlich mit militärischen Mitteln, meint der Außenminister.

Dänemarks Beitrag könnte erhöht werden

Bereits in der Vergangenheit hatte sich Dänemark mit Kampfflugzeugen beteiligt, die Angriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und dem Irak flogen. Zuletzt bekamen die in den Irak entsandten dänischen Kampfsoldaten sogar das Mandat, auch in Syrien aktiv zu werden.

Nun könnte der dänische Beitrag nochmals erhöht werden. „Dänemark ist traditionell bei allen Aktionen dabei. Wir haben keine Nato-Operation ausgelassen und wir sind auch bei der Koalition gegen den IS dabei“, sagte Anders Samuelsen. Es sei wichtig, allen Beteiligten klar zu machen, dass dieser Konflikt nicht militärisch gelöst werden könne – sondern nur eine politische Lösung möglich sei. Darauf müsse man hindrängen, und wenn dazu Soldaten nötig seien, müsse Dänemark offen dafür sein, diese zu entsenden, so der Außenminister.

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