Region Süddänemark

Regionsrat: Vorschlag zur Religionsneutralität abgelehnt

Regionsrat: Vorschlag zur Religionsneutralität abgelehnt

Regionsrat: Vorschlag zur Religionsneutralität abgelehnt

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Vejle
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Region Süddänemark
Zentraler Sitz der Region Süddänemark in Vejle Foto: Cornelius von Tiedemann

Angestellte der Region Süddänemark, die mit Bürgern oder Patienten arbeiten, sollten in Zukunft keine religiösen Kleidungsgegenstände tragen. Diesen Vorschlag stellte die Dänische Volkspartei am Montag im Regionsrat, der allerdings auf Widerstand stieß.

„Normalerweise behandeln wir keine identischen Vorschläge hier im Regionsrat. Aber weil der Regionsrat seitdem neu zusammengesetzt wurde, werden wir heute erneut über die Religionsneutralität unserer Angestellten abstimmen.“ Das erklärte die Vorsitzende der Region Süddänemark, Stephanie Lose (Venstre), als Einführung zum Punkt 28 der Tagesordnung der Regionsratssitzung am Montag.

 

Die Dänische Volkspartei (DF) hatte vorgeschlagen, dass alle Angestellten der Region Süddänemark, die in irgendeiner Weise mit Bürgern arbeiten, keine religiösen Symbole tragen dürfen. Der Grund laut DF: „Wir bekommen immer wieder Anfragen von zum Teil schockierten Bürgern, die sich durch religiöse Symbole gestört fühlen“, betont Thies Mathiasen, der auf eine erneute Abstimmung im Regionsrat bestand. „Ich will zudem unterstreichen, dass ein solches Verbot gesetzlich legal wäre, solange die Regel für alle Angestellte gelten.“

 

„Wir von Venstre werden diesen Vorschlag nicht unterstützen. Wir sehen religiöse Symbole nicht als ein Problem und wollen auch keine sterile Gesellschaft, die von religiösen Symbolen gerodet worden ist“, so Lose. Ihr Kollege von den Konservativen, Michael Nielsen, sieht das ähnlich. „Für uns ist es wichtig, dass wir die besten Mitarbeiter haben. Ob diese nun ein Kopftuch oder ein Kreuz tragen, ist nicht relevant“, so Nielsen. Die übrigen Parteien hatten ähnliche Ansichten.

 

Lediglich die Parteilose Marianne Mørk Mathiesen stimmte für eine Religionsneutralität. Für sie sei das Kopftuch ein Symbol der Frauenunterdrückung.

 

Neben der Religionsneutralität wurde der Regionsrat auch über die ausstehenden Lohn-Auszahlungen von ehemaligen Bios-Mitarbeitern informiert. „Ich habe eine gute Neuigkeit. 6 von 10 Klagen sind abgeschlossen“, so Lose.

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